"The Crown": Diese drei Storylines sind historisch falsch
Im wahren Leben lief nicht alles so wie in The Crown dargestellt! Seit einigen Tagen steht endlich die heiß ersehnte dritte Staffel der Netflix-Show zum Streamen bereit. Im Mittelpunkt der Drama-Serie steht das Leben der britischen Königsfamilie. Dabei hält sich der TV-Hit allerdings nicht immer ganz so präzise an historische Vorlagen. Durch kleinere Zeitsprünge und veränderte Details wird die Handlung der Serie zugespitzt. Bei diesen drei Storylines scheint mit den "The Crown"-Autoren allerdings ein bisschen die Fantasie durchgegangen zu sein!
Achtung, Spoiler!
1. Prinz Philips (98) Mutter, Prinzessin Alice, führte nie ein Zeitungsinterview
In "The Crown" möchte die Königsfamilie ihr Image durch eine TV-Doku retten. Diese Idee geht aber leider nach hinten los. Der Guardian-Reporter John Armstrong verfasst eine so vernichtende Kritik, dass die Royals ihn zur Schadensbegrenzung in den Palast einladen. Dort führt er dann ein Interview mit Prinz Philips Mutter Prinzessin Alice. In Wirklichkeit hat es nicht nur ein solches Treffen nie gegeben, auch John Armstrong hat nie existiert. In der Biografie Alice: Princess Andrew of Greece ist sich Autor Hugo Vicker sogar sicher, dass die Schwiegermutter der Queen (93) in ihrer Zeit im Buckingham Palace kein einziges Presse-Interview gegeben hat. Auch einen Verriss zu der – sehr realen – Royal-Doku hat es im Guardian nie gegeben.
2. Prinzessin Margarets (✝71) Treffen mit dem US-Präsidenten verlief viel gesitteter
Am 17. November 1965 waren Prinzessin Margaret und ihr Mann Antony Armstrong-Jones tatsächlich bei dem damaligen US-Präsidenten Lyndon B. Johnson zu einer Dinnerparty ins Weiße Haus eingeladen. Von einer wilden Party mit Trinkspielen und dreckigen Witzen wie in "The Crown" kann aber wohl nicht die Rede sein. Wie die New York Times damals berichtete, hätten sich die Prinzessin und der Präsident zwar besonders gut verstanden und auch sehr lange miteinander getanzt – ansonsten scheint der Abend aber eher formell verlaufen zu sein. Hätten die beiden dort ein Wetttrinken veranstaltet und laut Limericks gebrüllt, wäre davon sicherlich etwas an die Öffentlichkeit gelangt.
3. Prinz Charles (71) Investitur-Rede war viel harmloser
In der Show hält Prinz Charles eine flammende Rede auf Walisisch, als er seinen Titel als Prinz of Wales erhält, in der er den Wunsch der Waliser nach Unabhängigkeit zu unterstützen scheint. Diesen Teil seiner Ansprache hat er selbst geschrieben und heimlich in die Rede eingebaut – sehr zum Ärger seiner berühmten Mutter. Der echte Prinz Charles hat sich 1969 bei dieser Zeremonie allerdings etwas anders dargestellt. Tatsächlich hat er extra für diesen Anlass an einer Uni Walisisch gelernt. In Wirklichkeit hat er allerdings nur den Anfang seiner Rede in dieser Sprache gehalten und hat für den größten Teil wieder auf Englisch zurückgegriffen. Beide Teile, mit Übersetzung, kann man auf der offiziellen Website des 71-Jährigen nachlesen – und Aufrufe zur Walisischen Unabhängigkeit sucht man darin vergeblich. Der damals noch blutjunge Charles ist lediglich auf das reiche Erbe des Landes und die sozialen Veränderungen der vergangenen Jahre eingegangen. Dafür, dass die Queen in irgendeiner Weise von Charles Worten überrascht war, gibt es ebenfalls keinerlei Anzeichen.