Nach Kritik: Keine "Urban"-Kategorie mehr bei den Grammys
Neuerungen bei den Grammy Awards! Die Preisverleihung gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen in der Musikindustrie. Für die Künstler ist es häufig ein absolutes Karriere-Highlight, eine der Trophäen in Händen zu halten. Seit einigen Jahren steht das Event jedoch immer mal wieder in der Kritik. Vor allem viele afroamerikanische Musiker fühlen sich oft nicht angemessen repräsentiert. Darauf haben die Verantwortlichen der Preisverleihung jetzt reagiert: Die Kategorie "Bestes Urban-Contemporary-Album" wurde daher umbenannt!
Wie das Magazin Variety berichtet, hat sich die Recording Academy – die für die Grammys verantwortlich ist – dazu entschieden, diese Kategorie in Zukunft als "Bestes progressives R&B-Album" zu bezeichnen. Damit gehen die Verantwortlichen auf die Kritik verschiedener Künstler ein. Rapper Tyler, The Creator (29) hatte sich zum Beispiel bei den vergangenen Grammy Awards kritisch dazu geäußert: "Es nervt, dass sie uns, wann immer wir – und ich meine damit Typen, die aussehen wie ich – etwas machen, das genreübergreifend ist, in die Rap- oder Urban-Kategorie stecken. Ich mag das Wort 'urban' nicht. Für mich ist es einfach eine politisch korrekte Art, das N-Wort zu sagen." Die "Urban"-Kategorie hat allerdings nicht nur einen neuen Namen bekommen, sondern wurde auch neu definiert, damit auch progressivere Formen des R&B, etwa in Kombination mit Pop- oder Rockelementen, berücksichtigt werden.
Der Vorstand der Recording Academy Harvey Mason Jr. (52) erklärte allerdings, dass diese Neuerungen nichts mit der aktuellen Black-Lives-Matter-Bewegung zu tun haben. Tatsächlich seien diese Entscheidungen bereits im vergangenen Monat getroffen worden.