Philipp Lahm rät aktiven Fußballprofis von Coming-out ab
Philipp Lahm zieht aus seinen eigenen Erfahrungen Schlüsse. Der 37-Jährige stand jahrelang als Fußballprofi auf dem Rasen. Als Mitglied des FC Bayern München sowie der deutschen Nationalelf konnte er viele Erfahrungen in der Branche sammeln und ist auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Fußballsport tätig. Viele Erlebnisse hält er in seiner neuen Biografie fest – dabei fällt ein Standpunkt von ihm auf: Er würde Kollegen davon abraten, sich als homosexuell zu outen.
"Es mag Städte und Vereine geben, wo solch ein Coming-out eher möglich wäre als anderswo [...] Aber gegenwärtig schienen mir die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga mit Erfolg zu wagen und nur halbwegs unbeschadet davonzukommen", erklärt Lahm in "Das Spiel: Die Welt des Fußballs". Das Risiko, zum Opfer von Diskriminierung zu werden, sei sehr hoch – auch wenn es viele tolerante Menschen gebe. "Er wird nicht mit der gleichen Reife bei allen Gegnern im Sport und ganz sicher nicht in allen Stadien rechnen dürfen, in denen er antritt", ist er überzeugt.
In seinen Augen sei ein ehemaliger Kollege von ihm zeitlich gesehen gut mit seinem Coming-out umgegangen: "Mir scheint es lebensklug, dass Thomas Hitzlsperger erst nach Beendigung seiner Laufbahn als aktiver Fußballprofi den Schritt gewagt und seine Homosexualität öffentlich gemacht hat." Vor sieben Jahren outete sich der Ex-Fußballstar als schwul.