Mit 15 nackt im "Tatort": Nastassja Kinski verklagt Sender
50 Jahre später zieht sie Konsequenzen! Nastassja Kinski (63) trat schon als Teenager in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters Klaus Kinski (✝65). 1977 hatte sie eine Rolle im Tatort: Reifezeugnis gespielt. Damals war sie gerade einmal 15 Jahre alt. Das Problem: Ihre Figur hat in dem Film eine Affäre mit einem Lehrer und so gab es auch Nacktszenen. Nastassja findet das heute nicht mehr angemessen und klagt gegen den NDR.
Wie Der Spiegel bestätigt, wendet Nastassja sich jetzt an einen Rechtsanwalt, um gegen den "Tatort" und diese Szenen vorzugehen. "Nastassja Kinski war damals faktisch ohne Begleitung am Set, als die Szenen gedreht wurden – eine rechtswirksame Einwilligung als Minderjährige ist damit denklogisch ausgeschlossen gewesen", erklärt der beauftragte Jurist Christian Schertz. Rückwirkend soll diese Einwilligung nun widerrufen werden. Der verantwortliche Norddeutsche Rundfunk bezieht ebenfalls Stellung und betont: "Reifezeugnis" sei derzeit nicht für eine weitere Ausstrahlung geplant. Zuletzt war der Film an Neujahr zu sehen gewesen.
Neben der grundsätzlichen Ausstrahlung des "Tatorts" sei ein weiteres Problem die Haltung des Senders bezüglich der Nacktheit einer Minderjährigen. Laut dem Anwalt sei es das eine, dass man Dinge in den 70ern anders gesehen habe. "Das andere ist aber, wie der NDR im Hier und Jetzt [...] wörtlich, die Nacktszenen mit einer Minderjährigen als den sexuellen Erweckungsmoment sehr vieler Männer beschreibt", erklärt Christian und bezieht sich auf eine Aussage des Senderchefs, der den Film als "eine sexuelle Initiation sehr vieler männlicher Jugendlicher" bezeichnete.