Depressionen: So schlecht ging es Sportler Christoph Harting
Christoph Harting (34) hat das erreicht, wovon viele Sportler ihr Leben lang träumen: Der Diskuswerfer hatte im Jahr 2016 bei Olympia gewonnen! Doch der Erfolg brachte scheinbar auch seine Schattenseiten. Denn der Sportler litt jahrelang unter Depressionen und Panikattacken. Im ARD-Podcast "Raus aus der Depression" spricht er nun ganz offen über diese dunkle Zeit seines Lebens. "Ich habe mich im Frühjahr 2021 von meiner Frau getrennt und bin aus dem Haus ausgezogen", erinnert sich der Sportler. Zudem sei es für ihn auch körperlich und sportlich bergab gegangen. Doch erst als er während des Trainings gelähmt vor Angst die einfachsten Übungen nicht mehr ausführen konnte, sei ihm bewusst geworden, dass er etwas ändern müsse.
Doch diese Erkenntnis fiel dem Sportler alles andere als leicht. "Die Einsicht, dass man Hilfe braucht, war unglaublich schwer", gesteht Christoph in dem Podcast. Emotional erinnert er sich daran, wie er nach einer weiteren Panikattacke schlussendlich eine Sportpsychologin kontaktierte: "Ich bin Christoph Harting und brauche Hilfe". Allein dieser Satz habe ihn unglaublich viel Überwindung gekostet. Auch die anschließende Behandlung mit Medikamenten und Psychotherapie habe ihn als Sportler vor große Herausforderungen gestellt. "Wir Sportler wollen ja nicht krank sein. Alles, was länger als 14 Tage dauert, geht in die Unmöglichkeit [..]." Eine langjährige Therapie hätte überhaupt nicht in sein Weltbild gepasst.
Trotzdem ist der Olympiasieger dran geblieben. Er nahm sich ganze anderthalb Jahre eine Auszeit, um sich voll und ganz auf seine Gesundheit zu konzentrieren. Heute geht es ihm wieder besser. Er peilt sogar die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris an. Sein Bruder Robert Harting (39), der nach seinem Olympiasieg im Jahr 2012 nun im Sportlerruhestand ist, wird ihm dann wohl als Zuschauer die Daumen drücken.