Olympia-Filmriss: Christoph Harting erklärt Siegestaumel
Kein Goldjubel hatte mehr Kopfschütteln ausgelöst, hatte mehr Spott nach sich gezogen: Christoph Harting (26) sorgte mit seinem Siegestaumel für einen Skandal bei Olympia 2016. Auf seine Entschuldigung folgt nun die Erklärung: Er sei nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen, spricht von einem "Filmriss".
Tagelang diskutierte Deutschland über Christoph Harting, der ein sehr eigenwilliges Verhalten bei seiner Siegerehrung an den Tag legte: Als die Nationalhymne für den Diskuswerfer ertönte, pfiff und schunkelte der auf dem Podest. "Glücklich und voller Hormone", so beschreibt Christoph Harting seinen Zustand in diesem Moment. Ansonsten erinnere er sich nicht mehr an die Zeremonie, nach einer Stadionrunde sei der Filmriss gekommen. Das erklärte er der Welt am Sonntag: "Ich habe Fetzen im Kopf, kriege sie aber nicht zusammen."
Er sei einfach nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen, fasst Harting zusammen. "Das ist einerseits schön, weil es zeigt, wie frei ich in diesem Moment war. Auf der anderen Seite ist es schade, weil ich es gern erklären würde." Er stehe zu seinem Verhalten und würde es auch nicht ändern, hätte er die Möglichkeit. "Mit Verlaub, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich um andere Sachen kümmern: Hitler an der Wurzel seiner Macht stürzen, oder 9/11 verhindern", machte Christoph Harting deutlich.
In dem Interview sprach der Diskuswerfer erstmals ausführlich über seine umstrittene Siegerehrung bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro. Er war nicht nur von Zuschauern für sein Verhalten gerügt worden, auch Sportlerkollegen fanden teils heftige Worte für den jungen Athleten. Der Wirbel um Christoph Harting war nicht der einzige Olympia-Skandal in Rio. Wer außerdem für Schlagzeilen sorgte, zeigt der folgende Clip.