Alec Baldwin wollte trotz "Rust"-Unfall "schöne Zeit" am Set
Alec Baldwin (66) steht aktuell ein weiteres Mal aufgrund des tödlichen Vorfalls am Set seines Films "Rust" vor Gericht. Während der Verhandlung offenbart Staatsanwältin Kari Morrissey nun, dass der Schauspieler sich nach dem Unfall wohl wenig Sorgen machte. Auch wenn er wohl noch nichts vom Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins (✝42) gewusst hatte, so sei ihm bewusst gewesen, dass sowohl sie als auch der Regisseur verletzt seien. Und dennoch habe er einen Unbekannten via FaceTime gebeten, seine Frau Hilaria (40) zu überzeugen, ihn am Set zu besuchen. "Er hat erklärt, dass er möchte, dass diese Person seine Frau davon überzeugt, doch noch nach New Mexico zu kommen, weil sie ihr Geld für die Flugtickets nicht zurückbekommen können und dass sie sich gerne noch eine schöne Zeit machen können", berichtet die Juristin laut Fox News.
Der Trip von Hilaria und den Kindern sei schon länger geplant gewesen und so besuchte ihn die Familie einen Tag, nachdem der Schuss gefallen war. Allerdings machten sowohl der stellvertretende Polizeichef im Zeugenstand als auch der Verteidiger des Hollywoodstars deutlich, dass der Vorfall Alec "sehr aufgebracht" haben soll. Die FaceTime-Aufzeichnung soll nun als Beweis zugelassen worden sein. Inwieweit das schlussendlich die Entscheidung der Jury beeinflussen wird, zeigt sich aber erst am Ende der Verhandlung. Vorerst betonte die Verteidigung, dass vor allem die Ermittler sich auffallend stark auf den 66-Jährigen konzentriert hätten, anstatt herauszufinden, wie die scharfe Munition ans Set gelangen konnte.
Für Alec war es bereits Tag drei im Gericht. Dass die Staatsanwaltschaft den Filmstar nicht verschonen wird, zeigte sich bereits beim Auftakt. Entsprechend hart fiel das Eröffnungsplädoyer aus. "Wenn jemand an einem realen Arbeitsplatz mit einer echten Waffe spielt und beim Spielen mit dieser Waffe gegen die Grundregeln der Waffensicherheit verstößt, sind Menschenleben gefährdet und jemand könnte getötet werden", soll laut People die strenge Wortwahl der Anwältin gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft sei überzeugt, dass die Beweise aufzeigen werden, dass Alec unter den Anwesenden am Set zu den Menschen gehört, die "rücksichtslos handeln".
Für Schlagzeilen sorgt aber nicht zuletzt auch Alecs Verhalten vor Gericht. Vor allem an Tag zwei leistete er sich einen Fauxpas, der für Irritation gesorgt haben könnte. Berichten von Bild zufolge legte der mehrfache Vater ein beinahe respektloses Verhalten an den Tag. Er soll unter anderem die Augen verdreht und gegähnt haben. Dann soll ihn sein Anwalt sogar ermahnt haben, weil Alec sich mehr auf sein Handy als auf die Verhandlung konzentrierte. Auch Gattin Hilaria musste ihren Liebsten daran erinnern zuzuhören, als dieser sich grinsend zu ihr umdrehte. Alec kommentierte ihre Geste angeblich mit einem genervten Blick.
Alec muss sich in diesem Prozess aufgrund von angeblicher Fahrlässigkeit am Set verantworten. Bei einer Verurteilung könnten ihn mehrere Monate Gefängnis erwarten. Das ist aber nicht die einzige Klage, der er entgegensieht. Denn die Familie der verstorbenen Halyna reichte Anfang Juni eine Zivilklage ein. Aus den Gerichtsdokumenten, die The Wrap vorliegen, geht deutlich hervor, dass die Angehörigen Alec zur Verantwortung ziehen wollen: "Baldwin entschied sich dafür, mit einer geladenen Waffe russisches Roulette zu spielen, ohne sie zu überprüfen und ohne die Waffenmeisterin dies tun zu lassen." Außerdem ist in den Unterlagen die Annahme zu finden, dass die geladene Waffe wohl gar nicht zur Nutzung vorgesehen war – denn es sollte angeblich kein Schuss abgefeuert werden.