Medaille aberkannt: Turnerin Jordan Chiles ist fassungslos
Nur fünf Tage nach ihrer Auszeichnung wird Jordan Chiles (23) ihre Bronzemedaille wieder entzogen. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte sie es im Bodenturnen auf den dritten Platz geschafft, nachdem ihre Trainer Einspruch eingelegt hatten. Nun muss sie verkraften, dass dieser Erfolg doch nicht ihrer ist. Ein herber Rückschlag, zu dem die Sportlerin sich jetzt erstmals selbst zu Wort meldet. "Während ich meine Erfolge feierte, hörte ich die niederschmetternde Nachricht, dass mir die Bronzemedaille aberkannt wurde. Ich hatte Vertrauen in den Einspruch der USAG, die schlüssig bewiesen hat, dass mein Ergebnis allen Regeln entsprach. Dieser Einspruch war erfolglos", schreibt Jordan enttäuscht bei Instagram.
Was ihr gleichzeitig zusetze, sei der Hass, der ihr auf einmal entgegenschlägt. "Um das Herz noch mehr zu brechen, sind die unaufgeforderten rassistischen Angriffe in den sozialen Medien falsch und extrem verletzend", betont Jordan weiter. Sie habe ihr "Herz und ihre Seele" in den Sport gesteckt und sei sehr stolz auf ihre Kultur und auf die Möglichkeit, die USA bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Für die Entscheidung, ihr die Medaille abzuerkennen, habe die 23-Jährige kein Verständnis – es sei "ungerecht" und ihr fehlen die Worte.
Während Olympia 2024 schaffte Jordan es, mit ihrer Leistung auf den vierten Platz zu kommen. Dritte war die Rumänin Ana Bărbosu. Die Trainer des US-Teams legten Einspruch ein und die Punktrichter korrigierten sich, sodass das Team USA Bronze bekam. Der rumänische Turnverband wollte das aber nicht einfach hinnehmen und legte seinerseits Einspruch ein, mit der Begründung, der Protest der USA sei vier Sekunden nach der zulässigen Frist gekommen. Ihnen wurde Recht gegeben und so sollte Bronze nach Rumänien gehen. Allerdings wird diese Entscheidung noch durch weitere Instanzen gehen müssen, aber sollte das alte Ergebnis wiederhergestellt werden, wird Jordan ihre Medaille zurückgeben müssen.