Hape Kerkeling spricht über den Verlust seiner großen Liebe
Hape Kerkeling (59) berichtet in seinem Buch "Gebt mir etwas Zeit" von seiner großen Liebe Duncan, der 1989 kurz nach seinem 30. Geburtstag an Aids starb. Kennengelernt hatten sich die beiden in einem Nachtklub in Amsterdam. Duncan hatte etwas "Knackiges, hypnotisierende Augen und das sanfte Lächeln eines Fürsten", beschreibt der Komiker seine Liebe in dem Buch. Er verliebte sich in Windeseile, doch damals war Aids noch eine Gefahr. "Ein stiller Weltkrieg ohne Bomben", äußert sich Hape über die Krankheit. Wenige Monate nach dem ersten Kennenlernen entdeckte Duncan dann einen roten Punkt an seinem Hals. Das Pärchen beschloss daraufhin, sich einem HIV-Test zu unterziehen.
Wenige Wochen später dann der Schock: Duncan hat Aids. Hape macht sich sofort auf den Weg zu seinem Freund. "Wir gehen unter. Unweigerlich", offenbart er seine dunklen Gedanken zu diesem Zeitpunkt. Der Autor, dessen Test negativ ausfiel, muss mit ansehen, wie sein Partner an der Krankheit zugrunde geht: "Nur wenige Wochen nach dem Befund zeigt Aids seine böse Fratze und beginnt, Duncans Körper gezielt zu zerstören." Duncan kann sich noch seinen letzten Wunsch erfüllen und eine Reise nach Thailand unternehmen – kurz nach seinem 30. Geburtstag stirbt er dann. "Ich kann das mit Worten gar nicht beschreiben. Es war mir wichtig, diese Liebesbeziehung noch einmal aufzuarbeiten, weil sie in einer Zeit passiert ist, die für Homosexuelle grauenvoll war", erklärt Hape im Gespräch mit Bild die Beweggründe, seine tragische Liebesgeschichte zu erzählen.
Hape spricht immer wieder offen darüber, dass es früher nicht leicht war, als schwuler Mann zu leben. So wollte ein früherer Arbeitgeber seine Sexualität verschleiern. "Der WDR wollte mich in eine Scheinbeziehung mit einer Frau drängen", berichtete er in einem Gespräch mit Bild. Seine Fake-Partnerin sollte dabei seine beste Freundin Isabel Varell (63) sein. Aus den Plänen wurde jedoch nichts. "Wir haben tatsächlich darüber gesprochen, uns aber dann dagegen entschieden. Wir wollten uns nicht gegenseitig blockieren. Außerdem wollten wir einfach diese Spielchen nicht mitspielen", erklärte der 59-Jährige.