DJ Ötzi wird in Talkshow wegen schwerer Kindheit emotional
DJ Ötzi (53) ist dafür bekannt, seinem Publikum mit Partyhits wie "Hey Baby" oder "Der hellste Stern" ordentlich einzuheizen. Nun gewährte der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Gerhard Friedle heißt, in der Talkshow "Kölner Treff" einen bewegenden Einblick in ein offenbar ziemlich düsteres Kapitel seines Lebens: Seine Kindheit. Kurz nach seiner Geburt wurde Ötzi von seiner Mutter in die Obhut einer Pflegefamilie gegeben. Später lebte er zwar eine Zeit lang bei seinen Großeltern, doch eine echte Bindung entstand nie. Er riss mehrfach von dort aus und lebte zeitweise sogar auf der Straße. Als die sonst so selbstsichere Frohnatur in der Talkshow auf diese schwierige Phase angesprochen wurde, geriet sie ins Stottern.
Als Moderatorin Susan Link (47) ihn nach einer Bezugsperson in seiner Kindheit fragte, die ihm das Gefühl von Geborgenheit gab, wurde Ötzi plötzlich ganz still. Nachdem sie nachhakte: "Die Oma, vielleicht? War's die Oma?", brachte er nur ein knappes "Ja" hervor und rang merklich um seine Fassung. Nachdem er sich gesammelt hatte, erklärte der Gute-Laune-Mann sichtlich angespannt, er hätte zwar Frieden mit seiner Vergangenheit schließen können, doch diese Frage sei "schwierig". Er kämpfte mit den Worten und entschuldigte sich anschließend für den kleinen Aussetzer. Nach längerer Pause gab der Sänger schließlich preis: "Diese Frage war jetzt grad für mich so strange, weil: 'Wer hat auf dich geschaut?' Natürlich die Oma, aber ich hab mich da nicht wohlgefühlt, wo ich war."
Der Tod seines Vaters Anton im Februar 2020 markierte einen weiteren tiefen Einschnitt in DJ Ötzis ohnehin bewegtes Leben. Das Verhältnis zwischen ihnen war stets von Spannungen geprägt, doch kurz vor seinem Ableben kam es noch zur erlösenden Aussprache. "Auf dem Heimweg von einem Auftritt in Stuttgart überkam mich ganz plötzlich der Gedanke, ich müsse jetzt sofort zu meinem Vater fahren", berichtete der Schlagerstar im Interview mit Bunte. Bei seiner Ankunft spürte er, dass auch sein an Krebs erkrankter Vater das Bedürfnis hatte, ihn zu sehen. "Wir haben uns ausgesprochen und versöhnt und ich habe dadurch ein leichteres Dasein und darf in Frieden leben", erinnerte sich der heute 53-Jährige. Zum ersten Mal in seinem Leben nannte er ihn an diesem Tag "Papa".