Schildkröten-Attacke: Prinz Marcus entgeht seiner Geldstrafe
Prinz Marcus von Anhalt (57) ist nach seiner Schildkröten-Attacke vorerst glimpflich davongekommen. Rund ein Jahr nach der "Fußball-Attacke" auf eine Riesenschildkröte in seinem Garten hat der Millionär laut Bild erfolgreich einen Strafbefehl über 400.000 Euro abgewendet. Die Tierrechtsorganisation Peta hatte Marcus angezeigt, nachdem ein Video im Internet für Aufsehen gesorgt hatte. In dem Clip schoss der Reality-TV-Star mit einem Fußball auf eine Spornschildkröte und jubelte im Anschluss lauthals los. Das Amtsgericht Frankfurt hatte ihn zunächst zur Zahlung verurteilt, doch Marcus legte Einspruch ein – mit Erfolg.
In der Begründung des ursprünglichen Strafbefehls hieß es, dass Marcus dem Wirbeltier erhebliche Schmerzen oder Leiden zugefügt habe. Zur Klärung des Sachverhalts wurde ein Gutachter der tierärztlichen Hochschule Hannover beauftragt. Der Experte kam zu dem Ergebnis, dass dem Tier zwar Leid zugefügt wurde, dieses jedoch nicht als "erheblich" einzustufen sei. Daraufhin stellte die Staatsanwaltschaft Frankfurt das Verfahren ein und nahm den Strafbefehlsantrag zurück. Die Tierrechtsorganisation zeigte sich empört und kündigte an, Beschwerde einzulegen. Ein Sprecher der Organisation erklärte laut der Boulevardzeitung: "Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist nicht nachvollziehbar. Prinz Marcus hat der Schildkröte mit dem Fußballschuss Leid zugefügt, das bestätigt sogar das Gutachten."
Kritik kommt nicht nur von den Tierschützern, sondern auch von Marcus' Adoptivvater Frédéric von Anhalt (81). "Ich schäme mich so für meinen Adoptivsohn! Der Kerl gehört zurück in den Knast!", machte der Adlige vergangenes Jahr im Gespräch mit Bild klar. Für Frédéric war klar, dass Marcus' Aktion nicht ungesühnt bleiben darf: "Mir tut die arme Schildkröte leid. Das sind sehr empfindliche Tiere und man muss sie behutsam und liebevoll behandeln. Man sollte Marcus alle seine Tiere wegnehmen, seinen Privatzoo schließen und ihn für seine Tierquälerei hart bestrafen!", urteilte er.
