Harvey Weinstein erscheint trotz Krebserkrankung vor Gericht
Nach Bekanntwerden seiner Krebserkrankung zeigte sich der verurteilte Sexualstraftäter Harvey Weinstein (72) erstmals wieder vor Gericht. Der ehemalige Filmproduzent wurde am Mittwochmorgen im Rollstuhl und sichtbar gebrechlich in einen Gerichtssaal in Manhattan gebracht, um an einer Anhörung teilzunehmen. Bei diesem Termin ging es um die Zusammenlegung eines früheren Falls mit neuen Anklagepunkten, die auf den Aussagen einer bislang unbenannten Frau basieren. Der Richter gab dem Antrag zur Verschmelzung der beiden Fälle noch in der Sitzung statt.
Die Nachricht über Harveys Erkrankung an Knochenmarkkrebs wurde öffentlich, nachdem er sich im September einer Notoperation am Herzen unterziehen musste. Anwalt Arthur Aidala betonte die schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme seines Mandanten und berichtete, dass Harvey diesen Sommer in Gewahrsam beinahe gestorben sei. Der Beginn des neuen Prozesses war ursprünglich für den 12. November vorgesehen, doch bezweifelten sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung, dass dieser Termin eingehalten werden könne.
Harvey, einst ein mächtiger Hollywoodproduzent, wurde von über 80 Frauen des sexuellen Übergriffs beschuldigt und trug damit unfreiwillig zur großen Bekanntheit der #MeToo-Bewegung bei. Obwohl er in einigen Fällen außergerichtliche Einigungen erzielen konnte, laufen weiterhin Klagen gegen ihn. Juda Engelmayer, offizieller Sprecher des 72-Jährigen, erklärte gegenüber Deadline: "Er versucht, optimistisch zu bleiben, aber er sollte jetzt eigentlich in einem Krankenhaus sein." Unterdessen beteuert das Weinstein-Anwaltsteam weiterhin seine Unschuld und hat Berufung gegen die bestehenden Verurteilungen eingelegt.