15 Jahre nach Roberts Tod: Teresa Enke nimmt Wandel wahr
Am 10. November 2009, vor fast genau 15 Jahren, erschütterte eine Tragödie die Fußballwelt in Deutschland. Robert Enke (✝32), der talentierte Torhüter von Hannover 96, suizidierte sich an diesem kalten Herbsttag. An jenem Morgen verabschiedete er sich noch von seiner Frau Teresa Enke und gab vor, zum Torwarttraining zu gehen. Doch stattdessen fuhr er stundenlang ziellos durch die Gegend um Hannover. Um 18:30 Uhr erreichte die schreckliche Nachricht die Welt: Ein Mann hatte sich vor einen Zug geworfen. Es handelte sich um den Torhüter. Noch am selben Abend versammelten sich Tausende Menschen spontan vor dem Stadion in Hannover, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Bereits einen Tag nach dem tragischen Ereignis trat die Witwe des Torhüters mutig vor die Presse und machte die Depressionen ihres Mannes öffentlich, unter denen er seit 2003 litt.
Teresa gründete nach dem Tod ihres geliebten Mannes die "Robert-Enke-Stiftung" und setzt sich seither für die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen ein. Sie selbst habe in den vergangenen 15 Jahren eine deutliche Veränderung in der Gesellschaft gespürt: Depressionen seien laut ihr immer weniger ein Tabuthema in der breiten Masse. Bei den Mental Health Days in Hannover, im August dieses Jahres, verdeutlichte Teresa diese positive Entwicklung. "Es hat sich extrem viel verändert, wir sprechen darüber. Es vergeht kaum eine Woche, in der sich eine Person in der Öffentlichkeit dazu bekennt: 'Ich hatte oder habe Depressionen'", erklärte sie gegenüber RTL.
Die Mental Health Days im August veranstaltete Teresa anlässlich des Geburtstags ihres verstorbenen Mannes. Im Zuge dieser ganz persönlichen Gedenkfeier verdeutlichte sie, wie tief der Schmerz über den Verlust noch heute sitzt. "Der Schmerz wird nie vergehen. Ich ertappe mich oft dabei, wie ich in Gedanken sage: 'Mensch Robbi, wenn du das jetzt sehen könntest'", gab Teresa gegenüber Bild zu und ergänzte: "Ich hoffe, dass Robbi da, wo er jetzt ist, seinen Frieden gefunden hat. Wobei er kein unglücklicher Mensch war."