Russisches Gericht fordert 665.000 Euro von Till Lindemann
Russisches Gericht fordert 665.000 Euro von Till LindemannPLAVEVSKI ALEKSANDAR/SIPA/1003251702Zur Bildergalerie

Russisches Gericht fordert 665.000 Euro von Till Lindemann

- Sandra Janke
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Till Lindemann (61), der Frontmann der deutschen Band Rammstein, muss laut Urteil eines Moskauer Schiedsgerichts über 665.000 Euro an Russland zahlen. Grund dafür ist ein abgesagtes Konzert in der Stadt Twer, bei dem der 61-jährige Sänger im August 2021 hätte auftreten sollen. Wie Raptastisch berichtet, habe Till im Voraus eine Gage von rund 635.000 Euro erhalten, sei jedoch nicht aufgetreten.

Das International Commercial Arbitration Court (ICAC) – das russische Pendant zum Internationalen Schiedsgerichtshof – entschied, dass Till die erhaltene Gage zurückzahlen muss. Zusätzlich zu den 635.000 Euro fordert das Gericht außerdem Zinsen und Gerichtskosten in Höhe von etwa 30.000 Euro. Die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtete über das Urteil und zitierte aus den Gerichtsdokumenten, in denen es heißt, der Sänger habe sich "unberechtigt bereichert". Für Till könnte dies erhebliche finanzielle Konsequenzen haben, zumal unklar ist, ob er Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen wird.

Die Umstände des abgesagten Konzerts sind jedoch skurill: Laut Raptastisch sei Till kurz vor dem geplanten Auftritt von russischen Polizeibeamten in seinem Hotelzimmer aufgesucht worden. Sie sollen ihn davor gewarnt haben, dass sein Konzert möglicherweise gegen die damals geltenden Corona-Maßnahmen verstoße und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könne. "Die Beamten haben ihn darauf aufmerksam gemacht, dass ein Verstoß ernsthafte Folgen hätte", berichtete ein Insider gegenüber lokalen Medien. Ob der Sänger den Auftritt daraufhin aus eigenem Antrieb absagte oder ihm von den Behörden ein Auftrittsverbot erteilt wurde, ist bislang unklar.

Die Rammstein-Musiker Christian Lorenz, Christoph Schneider, Till Lindemann und Paul Landers
Getty Images
Die Rammstein-Musiker Christian Lorenz, Christoph Schneider, Till Lindemann und Paul Landers
Till Lindemann im Oktober 2017 in Frankfurt
ActionPress
Till Lindemann im Oktober 2017 in Frankfurt