Emanzipation gelingt für TV-Star Iris Berben nur gemeinsam
Iris Berben (74) hält nichts von "Männer-Bashing". Die Schauspielerin, die seit mehr als fünfzig Jahren in unterschiedlichste Rollen schlüpft, sprach kürzlich im Bild-Interview über Emanzipation, ältere Männer und Rollenbilder. "Ich glaube, Emanzipation gelingt immer nur gemeinsam", sagte die 74-Jährige, die ab 19. Dezember in der Komödie "Der Spitzname" zurück auf die große Leinwand kommt. Der Film ist nach "Der Vorname" und "Der Nachname" der dritte Teil einer erfolgreichen Reihe.
Auf die Frage nach männlichen und weiblichen Stereotypen bekräftigte Iris, dass Frauen die gleichen Rechte wie Männern zustehen. Es gebe "keinen einzigen Beweis dafür, dass wir Frauen jemals dafür vorgesehen waren, an zweiter Stelle zu stehen. Wer hat das erfunden?" Dazu führte sie weiter aus: "Männer standen stets für Kraft, für Schutz. Dieses Bild hat sich verfestigt und wurde nie infrage gestellt. Daran müssen wir ordentlich rütteln." Emanzipation gelinge in ihren Augen nur, wenn Männer und Frauen Hand in Hand gingen. "Bei den älteren Männern gibt es schon ein paar Exemplare, die unser aller Leben extrem erschweren. Deshalb müssen wir versuchen, diese Männer zu unseren Komplizen zu machen, denn auch diese Männer werden irgendwann merken, dass wir unsere Welt nur gemeinsam stemmen werden", so Iris zu Bild.
Iris wirkte in zahlreichen TV- und Kinofilmen wie "Krupp – Eine deutsche Familie", "Buddenbrooks" oder "Lang lebe die Königin" mit. Außerdem ist sie als Synchronsprecherin tätig. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und erhielt unzählige Auszeichnungen, darunter die Goldene Romy, den Grimme-Preis oder den Deutschen Fernsehpreis. Im Interview findet die 74-Jährige, die in ihrem Leben nie verheiratet war, auch positive Worte. "Die jüngere Generation lebt Emanzipation mit einer größeren Selbstverständlichkeit", lobte sie.