Adele droht weltweiter Song-Rückruf wegen Plagiatsklage
Adele (36) sorgt aktuell für Schlagzeilen – allerdings nicht mit ihrer Musik, sondern aufgrund einer überraschenden Plagiatsklage. Die britische Sängerin, bekannt für Ohrwürmer wie "Hello" und "Rolling in the Deep", sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, bei einem ihrer weniger bekannten Tracks etwas zu viel Inspiration mitgenommen zu haben. Der brasilianische Komponist Toninho Geraes erhebt laut The Mirror schwere Anschuldigungen: Adeles Song "Million Years Ago" aus dem Jahr 2015 soll frappierende Ähnlichkeiten zu seinem Samba-Hit "Mulheres" von 1995 aufweisen. Toninho fordert neben umgerechnet 136.000 Euro Schadensersatz auch Songwriting-Credits und entgangene Tantiemen. Ein weltweiter Rückruf des Songs steht im Raum – ein Szenario, das Fans und Musikindustrie gleichermaßen aufhorchen lässt.
Bereits seit 2021 schwelt der Rechtsstreit, doch nun hat die Sache an Fahrt aufgenommen. Ein Gericht in Rio de Janeiro hat Sony und Universal dazu aufgefordert, "Million Years Ago" sofort und global aus sämtlichen physischen und digitalen Vertriebswegen zu entfernen. Sollte dieser Anordnung nicht Folge geleistet werden, droht Adele eine saftige Strafe von rund 6.800 Euro pro Verstoß. Fredímio Trotta, Toninhos Anwalt, feiert das Urteil als "Meilenstein" für brasilianische Musik und betont gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Internationale Produzenten und Künstler, die sich bei brasilianischen Sounds bedienen, werden durch diese Entscheidung wohl zweimal nachdenken." Bislang haben weder Sony Brazil noch Universal Music Brazil Stellung zu dem Fall bezogen, und auch Adele hält sich in dieser Angelegenheit zurück.
Doch das ist nicht das erste Mal, dass Adele wegen "Million Years Ago" mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wird. Bereits 2015, kurz nach der Veröffentlichung ihres dritten Studioalbums "25", wurde die Sängerin von türkischen Musikkritikern ins Visier genommen. Sie warfen ihr vor, dass der Song große Ähnlichkeiten mit "Acilara Tutunmak" des verstorbenen türkischen Sängers Ahmet Kaya aus dem Jahr 1985 aufweise. Eine Klage blieb jedoch aus. Kayas Witwe äußerte damals Zweifel an einer bewussten Kopie. In einem Interview mit der türkischen Zeitung Post erklärte sie: "Ich glaube nicht, dass es absichtlich geschehen ist, aber wenn doch, dann wäre es Diebstahl." Eine endgültige Klärung blieb aus, und das Thema verlief im Sande.