Sönke Wortmann spricht über die Bedeutung von Familie
Sönke Wortmann (65), der erfolgreiche Regisseur von Filmen wie "Frau Müller muss weg", "Deutschland. Ein Sommermärchen" oder "Der Vorname", hat in einem Interview über dynamische Beziehungen in Familien gesprochen. Der Deutschen Presse-Agentur erzählte der 65-Jährige, dass es in einer Familie nicht immer harmonisch zugehen müsse. "Es ist möglich, sich zu lieben, aber nicht zwingend zu mögen", so Sönke. Streit sei ebenso realistisch wie die Versöhnung. Diese Sichtweise spiegelt sich auch in seiner neuen Komödie "Der Spitzname" wider, die ab dem 19. Dezember in den deutschen Kinos läuft.
Der Film "Der Spitzname" erzählt von einer Großfamilie, die sich in einem Alpenhotel trifft – es wird gestritten, gefeiert und am Ende wieder Frieden geschlossen. Laut Sönke zeigt der Film, wie selbstverständlich Konflikte in engen Beziehungen sind. "Am Schluss haben sich alle wieder lieb oder respektieren sich", fasst er zusammen. Er erklärte weiter, dass es ihm bei derartigen Themen wichtig sei, sie mit einer gewissen Leichtigkeit zu behandeln. Denn die Dynamik innerhalb einer Familie sei komplex, aber ebenso lebendig und humorvoll: "Und dann freut man sich schon auf die nächste Auseinandersetzung, wenn man weiß, am Ende wird es ja dann doch wieder gut." Für Sönke selbst sind solche zwischenmenschlichen Spannungen im Privaten nichts Neues, mit der digitalen Welt und Anfeindungen im Netz hatte er hingegen noch keine Berührungspunkte.
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen hat Sönke keinen Account auf gängigen Plattformen wie Instagram oder Twitter. Er verbringt seine Zeit bevorzugt abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit und der digitalen Welt, die seiner Meinung nach für unnötige Konflikte sorgen kann. "Ich habe bisher keinen Shitstorm erlebt und werde wohl auch keinen bekommen", so Sönke. Dafür schaffe er sich digitale Distanz – zumindest, solange ihm keine Briefe an seine Privatadresse geschrieben würden, bemerkte er augenzwinkernd. Mit "Der Spitzname" knüpft Sönke an das Thema an, das ihn schon in früheren Projekten wie "Das Wunder von Bern" oder "Der Nachname" beschäftigt hat: die komplizierte, aber schöne Verbindung zwischen Menschen.