Ende Januar: Verhandlung über Strafmaß der Menendez-Brüder
Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, Nathan Hochman, hat am Freitag nach einem dreistündigen Treffen mit Mitgliedern der Familie Menendez bekannt gegeben, dass eine Neuverhandlung der Haftstrafe von Lyle (56) und Erik Menendez (54) für den 30. und eventuell noch für den 31. Januar angesetzt ist. Im Rahmen der Gespräche, an denen nahezu 20 Familienangehörige teilnahmen, wurden ihre persönlichen Ansichten zu dem Fall ausführlich erörtert. Die Brüder, die seit 1996 eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Bewährung absitzen, hatten im Jahr 1989 ihre Eltern in deren Haus in Beverly Hills brutal ermordet. Hochman bezeichnete die Gespräche mit der Familie als "produktiv", hielt sich aber mit Details zurück, da die Unterredung informell und nicht öffentlich war.
Die Familie der Brüder appellierte an den Staatsanwalt, die Fortschritte und Rehabilitation der beiden in den vergangenen drei Jahrzehnten zu berücksichtigen. Lyle und Erik, die ihre Taten zunächst mit jahrelangem sexuellem Missbrauch durch ihren Vater zu erklären versuchten, seien laut ihren Angehörigen heute völlig andere Menschen. In einem öffentlichen Statement vor dem Treffen erklärte die Familie, dass sie sich zutiefst wünsche, die Brüder in Zukunft wieder in den eigenen Kreis zu integrieren. Hochman betonte während einer Pressekonferenz jedoch, dass eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Bewährung noch ausstehe. Er wolle die Rehabilitation der Brüder umfassend prüfen, einschließlich ihrer Gefängnisakte und ihres Verhaltens hinter Gittern.
Der Fall der Menendez-Brüder hatte in den 1990er Jahren massive mediale Aufmerksamkeit erregt. Ihre aufwendigen Gerichtsprozesse, die zunächst in keinem Urteil und später in lebenslangen Urteilen endeten, beschäftigten damals weltweit die Öffentlichkeit. In den letzten Jahren ist das Interesse an ihrem Fall durch Dokumentationen sowie die Netflix-Serie "Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story" erneut aufgeflammt. Die Serie beleuchtete unter anderem die Missbrauchsvorwürfe der Brüder, die sowohl in der Gesellschaft als auch bei den Familienangehörigen bis heute unterschiedlich bewertet werden. Trotz ihrer Verurteilung bleiben die Meinungen über die Tragödie und deren Ursachen bis heute gespalten.