So denkt Rudolph Moshammers Mörder heute über seine Tat

So denkt Rudolph Moshammers Mörder heute über seine Tat

- Ronja Hetland
Lesezeit: 2 min

Am 14. Januar 2005 ereignete sich ein Verbrechen, das das Land erschütterte: Der Modezar Rudolph Moshammer (✝64) wurde in seiner Villa südlich von München tot aufgefunden. Der Täter ist ein Mann namens Herisch A., den der Designer für sexuelle Dienstleistungen mit in sein Haus gebracht hatte. Bisher schwieg der gebürtige Iraker stets zu der Tat. Seinem Anwalt Dr. Adam Ahmed, mit dem er bis heute Kontakt hat, erzählte er jedoch, dass er tagtäglich über den Mord nachdenkt. "Einerseits, dass er so was gemacht hat, dass er dazu in Anführungsstrichen in der Lage war. Andererseits hat er natürlich in seinem Leben die wertvollsten Jahre hergeschenkt, nämlich in Unfreiheit", so schildert der Jurist gegenüber RTL und fügt hinzu: "Er sagte damals, es ist richtig, dass er im Gefängnis ist. Aber es ist so, dass er das natürlich für sich tatsächlich ehrlich bereut, es getan zu haben."

Rudolph Moshammer, bekannt für seine exzentrischen Auftritte und sein stets präsentes Hündchen Daisy, hatte in jener Nacht den damals 25-jährigen Herisch A. am Bahnhof in München aufgegabelt – er bot ihm 2.000 Euro für sexuelle Dienste. Angekommen in seiner Villa eskalierte die Situation zwischen den beiden Männern aber. Aus einem Streit heraus erdrosselte Herisch A. den Modeschöpfer mit einem Telefonkabel. Für die schreckliche Tat wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt und saß 18 Jahre hinter Gittern. Mittlerweile ist Herisch A. wieder auf freiem Fuß und wurde 2023 in den Irak abgeschoben.

Rudolph hinterließ ein Vermächtnis, das weit über seine Modedesigns hinausreicht. Der Mann mit der auffälligen Perücke und der Liebe zu luxuriösen Stoffen war ein Star auf der Münchner Maximilianstraße. Seine Boutique Carneval de Venise lockte prominente Kunden aus aller Welt an, darunter Arnold Schwarzenegger (77) und Siegfried und Roy. Überall, wo er auftauchte, zog er Menschen in seinen Bann. Doch abseits des Rampenlichts führte er ein geheimes Doppelleben, das für ihn zum Verhängnis wurde. Trotz seines tragischen Endes bleibt er als eine unverwechselbare Figur der deutschen Modewelt in Erinnerung.

Rudolph Moshammer und sein Hund Daisy in München
Action Press / United Archives GmbH
Rudolph Moshammer und sein Hund Daisy in München
Rudolph Moshammer, Modedesigner
Action Press / United Archives GmbH
Rudolph Moshammer, Modedesigner
In diesem Artikel