Handball-Krimi: Deutschland fliegt dramatisch aus der WM
Das war es mit dem Traum vom WM-Titel. Im heutigen Match der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Portugal im Viertelfinale entscheidet sich alles über den Einzug ins Halbfinale. Und die Jungs um Kapitän Johannes Golla (27) müssen richtig kämpfen, denn die Portugiesen schenken ihnen nichts. Sie liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Unentschieden nach 60 Minuten. Es geht in die Verlängerung und die Handballprofis geben sichtlich nicht auf. Aber letztlich hat der Gegner die Nase vorn: Deutschland verliert 31:30 und scheidet aus der Weltmeisterschaft aus. Die Enttäuschung ist dem Team anzusehen. Torhüter Andreas Wolff (33) muss sich fassungslos und kopfschüttelnd gegen den Torpfosten lehnen. Und auch seine Kollegen können ihren Frust kaum verbergen.
Auch Trainer Alfred Gíslason kann die langen Gesichter seiner Jungs bestens verstehen. "Es ist bitter für die Jungs, gerade nach diesem Kampf [...]. Das ist extrem bitter. Hat man ja auch gesehen, wie niedergeschlagen die Jungs waren", meint der Isländer im Interview mit ARD direkt nach dem Spiel. Trotz einer eher schwachen ersten Halbzeit ist Alfred aber mit der Mannschaft zufrieden – Portugal sei einfach stärker gewesen: "Man kann ihnen überhaupt keinen Vorwurf machen, weil die Portugiesen auch eine sehr gute Mannschaft sind." Kapitän Johannes ergänzt den Worten seines Trainers noch eine klare Kampfansage: "Wir kommen sicher wieder!"
Die nächste Chance auf den WM-Titel bekommen die deutschen Handballer 2027 – dann startet die Weltmeisterschaft auf heimischem Boden. Ganz einfach lief dieses Turnier bisher nicht. Es gab immer wieder Schwachpunkte in den Spielen und Sorgenkinder in der Mannschaft. Vor allem die Erkrankung von Spielmacher Juri Knorr (24) machte sicherlich vielen Sorgen. Nachdem der Rückraumspieler sich nach dem verlorenen Spiel gegen Titelverteidiger Dänemark krankgemeldet hatte, hielt der DHB sich bedeckt. Seine Teilnahme am Viertelfinale schien bis zum letzten Moment unklar. Doch er kehrte zurück. "Mir geht es so weit ganz gut. Ich bin für das Viertelfinale bereit, sonst wäre ich nicht hier. Die Tage haben mir gutgetan", erklärte Juri den Reportern laut Bild.