Nach Eklat: Culcha Candela äußert sich zum Chat-Skandal

Nach Eklat: Culcha Candela äußert sich zum Chat-Skandal

- Sandra Janke
Lesezeit: 2 min

Die Berliner Band Culcha Candela hat sich erstmals öffentlich zu dem Chat-Skandal geäußert, der Anfang des Jahres für Schlagzeilen sorgte. Damals waren Nachrichten bekannt geworden, in denen die Musiker gegenüber einem weiblichen Fan mit Spott und Sarkasmus reagiert hatten: Diese hatte die Anfrage gestellt, ob die Band auf ihrem 18. Geburtstag auftreten würde. In dem Chat, der viral ging, hieß es unter anderem: "Mit 18 solltest du doch schon etwas schlauer sein, Mausi." In einem Interview mit der österreichischen Zeitung Heute zeigte sich die Band nun gelassen: "Es hat unsere Streamingzahlen nicht beeinträchtigt, es hat unsere Ticketverkäufe nicht beeinträchtigt." Sänger Mateo (46) sprach von kostenloser Werbung und fügte hinzu: "Promotion ist Promotion."

Die Mitglieder der Band betonten im Interview, dass niemand ernsthaft verletzt worden sei. Sie distanzierten sich von den Vorwürfen, zu frauenfeindlichem Verhalten beigetragen zu haben. Gleichzeitig blieben sie vage, wer genau die Kommentare verfasst hatte: "Wir haben nie gesagt, ob wir das selber waren oder ob die Person eine Frau oder ein Mann war." Mit einem ironischen Seitenhieb fügte die Gruppe hinzu: "Es war unser ehemaliger Social-Media-Praktikant Drake." Außerdem kritisierten sie die derzeitige "Cancel Culture" und die damit einhergehenden Mechanismen, die sie als überzogen bewerteten.

Schon zuvor hatte sich die Band öffentlich bei der betroffenen jungen Frau entschuldigt und erklärt, mit ihr das Gespräch gesucht zu haben. Dennoch wirft der Vorfall auch einen Schatten auf die Band, die seit Jahren für lockere Partyhits wie "Hamma!" für gute Laune sorgen. Viele Fans waren überrascht, da sich die Musiker eigentlich durch ihr soziales Engagement einen guten Ruf erarbeitet hatten: Mit ihrem Hilfsprogramm "Africa Rise" setzen sie sich in Uganda für den Aufbau einer Berufsschule ein und fördern dort handwerkliche Ausbildungen. Außerdem veröffentlichten die Berliner ein Kinderbuch und ein Hörspiel, um den jungen Menschen in der Region eine Perspektive zu geben.

Culcha Candela im November 2015 in Berlin
Getty Images
Culcha Candela im November 2015 in Berlin
Culcha Candela, Januar 2017 in Berlin
Getty Images
Culcha Candela, Januar 2017 in Berlin
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