Depressionen und Alkohol: So schlecht ging es Jan Ullrich
Jan Ullrich (51) hat in der ersten Folge der neuen Staffel des Podcasts "Raus aus der Depression", moderiert von Entertainer Harald Schmidt (67) und Psychiater Prof. Ulrich Hegerl, offen über seinen Kampf gegen Depressionen und Alkoholprobleme gesprochen. Der ehemalige Radprofi, der nach seinem Karriereende in ein tiefes Loch gefallen war, erklärte, wie schwer es für ihn gewesen sei, sich Hilfe zu suchen. "Ich habe gesagt: Das schaffe ich schon. Ich habe die Tour de France gewonnen, bin Olympiasieger und Weltmeister. Ich schaffe das alleine", schilderte er. Doch der Alkohol und die Freudlosigkeit zogen ihn immer weiter nach unten. Erst als nichts mehr ging, habe er sich helfen lassen.
Wie Ullrich im Gespräch weiter erklärte, sei das Ende seiner Radsportkarriere der Auslöser für die Krise gewesen. Nach dem Dopingskandal habe er sich ausgeschlossen gefühlt und Trost im Alkohol gesucht. Klinikaufenthalte und das Erlernen von neuen Strategien wie Atemübungen, Yoga und langen Spaziergängen mit seinen Hunden hätten ihm schließlich geholfen, seinen Weg zurück ins Leben zu finden. Heute versucht der 51-Jährige, seine Balance zu halten und auf Warnzeichen zu achten. "Wenn etwas Dunkel kommt, greife ich nun nicht mehr zum Alkohol", betonte er optimistisch.
Jan Ullrich, einst gefeierter Tour-de-France-Sieger und erster deutscher Gewinner des berühmten Rennens, verriet erst vergangenes Jahr, wie schlimm es nach seinem Karriereende wirklich um ihn gestanden habe. "Ich war nicht weit weg vom Tod", gab er im Gespräch mit Spiegel zu. Die damalige Trennung von seiner Frau Sara Steinhauser habe ihm zusätzlich sehr zugesetzt: "Aus Wein wurde Whiskey. Erst eine Flasche am Tag, später bis zu zwei. Es war ein einziges Betäuben."