Alfons Schuhbeck bekommt im Gefängnis keine Schokolade mehr
Alfons Schuhbeck (75) muss seit Kurzem im Gefängnis auf seine geliebte Schokolade verzichten. Seit August 2023 verbüßt er in Bayern eine mehrjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Nachdem er zunächst in der JVA Landsberg/Lech untergebracht war, wurde Alfons Anfang 2024 in den offenen Vollzug der JVA Rothenfeld bei Andechs verlegt. Dort gab es für die Häftlinge bisher einen besonderen Service: An Besuchstagen durften Freunde und Verwandte den Inhaftierten über einen von Bediensteten geführten Verein Schokoladentafeln und alkoholfreie Getränke kaufen – etwa für 1,50 Euro das Stück. Doch damit ist nun vorerst Schluss. Wie JVA-Leiterin Monika Groß der Bild-Zeitung bestätigt, stellte der Verein überraschend den Betrieb ein. Die verbleibenden Schokoladenvorräte werden jetzt streng rationiert, sodass pro Häftling nur noch zwei Tafeln statt wie bisher fünf pro Besuch ausgegeben werden.
Der plötzliche Schluss für das "süße Glück" fällt für Alfons besonders schwer, steht doch sein 76. Geburtstag am 2. Mai bevor – ein Tag, der im Gefängnis ohne jegliche Geschenke, Kerzen, Schokolade und Freigang ablaufen wird. Für Alfons bedeutet das Bitterkeit in doppelter Hinsicht: "Im Gefängnis gelten strenge Regeln, da ist jeder gleich", erklärt sein österreichischer Anwalt Nicolas Stieger gegenüber Bild. Seit die Staatsanwaltschaft München I im Oktober 2024 erneut Anklage gegen ihn erhoben hat, habe sich seine Situation sogar massiv verschlechtert: Annehmlichkeiten wie Hafturlaub seien ausgeschlossen. Der neue Prozess soll im Juni starten und die Vorwürfe reichen dabei von Insolvenzverschleppung über Betrug bei Corona-Hilfen bis hin zur Veruntreuung von Arbeitsentgelt. "Natürlich belastet ihn das Verfahren, aber Herr Schuhbeck bleibt gefasst", so Nicolas weiter. Der Anwalt fragt sich oft, woher sein Mandant diese Kraft nimmt, und beschreibt den prominenten Gefangenen als "harten Burschen".
Auch im Haftalltag der JVA Rothenfeld ergeben sich für Alfons inzwischen einige kleine Lichtblicke abseits von Schokolade und Gourmetküche. Die JVA betreibt einen landwirtschaftlichen Betrieb, in dem Häftlinge sich um Kühe, Hühner und Ziegen kümmern – wer nicht in Rente ist, kann mit anpacken. Alfons darf helfen, muss aber nicht. Darüber hinaus ist seit Neuestem Garfield, der Kater der JVA Rothenfeld, mit von der Partie und sorgt bei den Insassen für ein wenig tierische Gesellschaft und gute Laune. Alfons empfängt im Gefängnis zweimal im Monat angemeldeten Besuch – unter anderem von Kabarettistin Monika Gruber (53). Trotz aller Schwierigkeiten behält der Starkoch laut Berichten bislang stets die Fassung. Bereits vor seiner Haftstrafe zeigte er sich privat als Kämpfer und sucht jetzt offenbar neue Formen des Trosts – vielleicht ja auch mal mit einer Streicheleinheit für den Kater Garfield.