

Birgit Schrowange wurde von Chef damals sexuell belästigt
Birgit Schrowange (67) hat im Gespräch mit Bild offen über belastende Erfahrungen zu Beginn ihrer Fernsehkarriere berichtet. Die bekannte Moderatorin, die heute zu den prägenden Gesichtern des deutschen Fernsehens zählt, begann in den Siebzigerjahren beim WDR und wechselte 1983 zum ZDF. Dort musste sie sich nicht nur in einer männerdominierten Branche behaupten, sondern wurde auch mit sexueller Belästigung durch einen Vorgesetzten konfrontiert. Wie Birgit schildert, zeigte ein Chef nach einer Affäre mit einer Kollegin plötzlich Interesse an ihr und versuchte, sie für sich zu gewinnen. Als sie seine Annäherungsversuche entschieden zurückwies, habe er ihr "das Leben zur Hölle gemacht", so die Moderatorin. Letztlich sah sie sich gezwungen, sich beim Intendanten über sein Verhalten zu beschweren.
Die schwierige Zeit bei ihrem damaligen Arbeitgeber überstand Birgit dennoch mit viel Durchhaltevermögen. Bereits ihre Anfänge als Ansagerin waren von Herausforderungen geprägt: Während beim ZDF bislang vor allem blonde, lieblich wirkende Frauen engagiert wurden, passte Birgit mit ihren dunklen, meist streng frisierten Haaren so gar nicht in das bisherige Schema. Dennoch setzte sie sich durch – nicht zuletzt auch dank eines Förderers beim WDR, der ihr früh Aufgaben zutraute und sie ermutigte. Trotz des Erfolgs musste sie immer wieder feststellen, dass ihr nicht jede Kollegin das Positive gönnte. Statt in Konkurrenz zu denken, entschied sich Birgit dazu, jungen, aufstrebenden Frauen aktiv zu helfen. "Ich habe junge, hübsche Kolleginnen stets unterstützt und gönne jedem immer alles", betont sie gegenüber dem Blatt.
Birgit ist nicht nur als Moderatorin bekannt, sondern auch für ihren offenen, direkten Umgang mit schwierigen Themen. Privat hat sie einen Sohn und machte in der Vergangenheit immer wieder mit engagierten Statements über weiblichen Zusammenhalt und Selbstbestimmung auf sich aufmerksam. Sie wuchs im Rheinland auf und stand bereits früh auf eigenen Beinen. In Interviews betonte sie mehrfach, wie wichtig ihr echte Freundschaften und ein guter Zusammenhalt – insbesondere unter Frauen – sind. Dazu sagte sie einmal der Zeitschrift Bunte: "Nur wenn Frauen einander unterstützen, können wir wirklich etwas verändern." Mit ihrer Offenheit macht sie auch anderen Betroffenen Mut und zeigt, dass selbst schwierige Zeiten im Rückblick zu wertvollen Erfahrungen werden können.