Naomi Campbell vorm Kriegsgericht
Naomi Campbell (40) musste heute nach Den Haag reisen, nicht etwa, weil sie dort über einen Catwalk laufen sollte oder dort Urlaub machen will, nein! Der Grund für den Besuch in den Niederlanden ist sehr ernst. Das Topmodel musste nämlich vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal aussagen. Doch keine Sorge, sie saß nicht auf der Anklagebank sondern nur im Zeugenstand. Doch was hat Naomi mit Kriegsverbrechen zu tun?
Dem Model wurden 1997 bei einem Besuch in Kapstadt Diamanten geschenkt, angeblich vom damaligen Präsidenten Liberias, Charles Taylor. Allerdings waren es keine gewöhnlichen Klunker sondern sogenannte Blutdiamanten. Taylor habe sich mit diesen ungeschliffenen Steinen vom Nachbarland Sierra Leone bezahlen lassen, dem er im Gegenzug Gewehre für den Bürgerkrieg lieferte. Außerdem steht er im Verdacht Rebellen ausgebildet zu haben, die jenseits der Grenze tausende Menschen töteten. Allerdings belastet ihn die Zeugenaussage von Campbell nicht wirklich. Sie erklärte, die Steine in ihrem Hotelzimmer vorgefunden zu haben. Sie sei sich nicht sicher, ob es ein Geschenk Taylors sei. Sie habe die Boten nicht nach dem Absender des Geschenks befragt denn „es war spät und ich war müde“, gibt sie zu Protokoll. Rein theoretisch hätte also auch jemand anderer die Diamanten schicken können.
Allerdings habe sie die Steine nicht behalten, sondern dem damaligen Chef eines Kinderhilfswerks gespendet. Jedoch habe sie erst vor kurzem erfahren, dass dieser die Rohdiamanten noch immer besitzt und sie „also niemandem geholfen“ haben. Wirklich belastet wurde der ehemalige Präsident durch diese Aussagen nicht, wir hoffen aber dennoch, dass er seine gerechte Strafe bekommt.