Kim Cattrall: Zerzaust und talentfrei
Das musste sich Kim Cattrall (54) zumindest im zarten Alter von 17 Jahren anhören. Der Wiener Regisseur Otto Preminger, der 1986 im Alter von 80 Jahren verstarb, traf die junge Schauspielanwärterin 1973, kurz nachdem sie die High School beendet hatte und für ihre Karriere aus Kanada nach New York gezogen war.
Kim erinnert sich noch ganz genau an die Begegnung: Seine Worte waren „Darling, du erinnerst mich an Marilyn Monroe – natürlich nicht wegen deines Aussehens, aber wegen deiner absoluten Talentfreiheit.“ Dieses Statement traf sie gleich doppelt hart, denn er kritisierte nicht nur ihre schauspielerische Leistung, sondern auch ihren damaligen Look.
Glücklicherweise nahm sie Premingers Worte als konstruktive Kritik auf und zog die richtigen Schlüsse daraus. „Er hatte ja Recht. Ich hatte mich selbst noch nicht gefunden. Ich war dieses ungepflegte Provinzmädchen mit zotteligen Haaren und Jeans, die in der Wildnis Kanadas aufgewachsen war. Ich hatte überhaupt keinen Glamour.“
Dank der zugebenermaßen harschen Kritik des erfolgreichen Regisseurs sah sie schnell ein, dass sie sich und ihr Äußeres wohl oder übel verändern musste, denn auf Grund der in Hollywood vorherrschenden Oberflächlichkeit hätte sie sonst vermutlich keine Chance gehabt.
Trotz seines Rüffels für die Sex and the City-Darstellerin ließ es sich Preminger damals übrigens nicht nehmen, sie für einen Fünf-Jahres-Vertrag für seine Filme zu verpflichten. Ihr Schauspieldebüt landete sie 1975 in seinem Film „Rosebud“. Vermutlich waren seine fiesen Hänseleien damals nur als Ansporn für die damals schon toughe Kim gedacht. Gut, dass er ihr die Wahrheit gesagt hat, wer weiß, wie sie sonst heute aussehen würde…