J. J. Abrams: Es ist spannend an Aliens zu glauben
Heute ist es endlich auch in Deutschland soweit. Der neue Film von Regisseur J. J. Abrams (45) und Produzent Steven Spielberg (64) läuft an. Super 8 erzählt die Geschichte von einigen Kindern, die während der 70er einen kurzen Zombiefilm auf 8mm-Film drehen und während nächtlicher Dreharbeiten eine erschreckende Entdeckung machen. Unter den Jung-Stars ist auch Elle Fanning (13), die kleine Schwester von Dakota Fanning (17), die einmal mehr ihre schauspielerische Stärke beweist.
Promiflash hat den Film jetzt schon für euch gesehen und sprach mit Regisseur J. J. Abrams über sein neustes Werk, das stark an Jugendfilm-Klassiker wie „Die Goonies“ (1985) erinnert. „Der Film spielt in einer Zeit, in der ich selbst ein Kind war. Er wurde sehr inspiriert von den Filmen dieser Zeit. Spielberg-Filme und John Carpenter-Filme und eine Vielzahl von Filmen, die ich liebe“, erzählt J. J., allerdings ergänzt er: „Es gab nie eine Liste von Szenen oder Filmen, an die ich erinnern oder von denen ich kopieren wollte. Es geht einfach um diese Zeit und um das Gefühl, das man damals im Kino hatte.“
Dieses Gefühl ist auch wirklich immer präsent. Es gab lange nicht mehr ein vergleichbares Kinoerlebnis, das von ein paar einfachen Kindern erzählt, die ein besonderes Abenteuer in einer Zeit erleben, die noch nicht von Facebook und Twitter geprägt wurde. Im starken Kontrast dazu stehen die mit aufwendigen Effekten inszenierten Vorkommnisse, die in ihrer Kleinstadt passieren und die auf ein Monster, Alien oder etwas ähnlich Obskures hindeuten. Die Idee dazu habe Steven Spielberg mit beeinflusst, als sie an der Geschichte des Films gearbeitet haben. „Ich habe Stephen Spielberg angerufen und gesagt, dass ich eine Idee habe für einen Film namens 'Super 8' über ein paar Kinder, die Filme drehen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht genau, worum es gehen wird. Ich dachte nur, dies wäre ein witziger Einstieg“, verriet er im exklusiven Promiflash-Interview.
Aber würde eine Geschichte über ein paar Kinder, die ganz alltägliche Abenteuer erleben, vielleicht reichen? Der Erfolgs-Regisseur ist sich da nicht sicher: „Ganz ehrlich … Ich weiß nicht, ob ich mich in mein Auto setzen, zum Kino fahren, für das Ticket bezahlen und im Kino sitzen würde für eine Geschichte, die einfach nur ein Drama über einen Jungen ist, der seine Mutter verloren hat. Es kann natürlich phantastisch sein. Aber für mich brauchte ich etwas Spektakel zusätzlich.“ Das wirft natürlich die Frage auf, ob J. J. selbst an Aliens glaubt und sich vorstellen könnte, dass die Regierung einen Kontakt zu außerirdischen Lebensformen vielleicht verschweige. Da ist sich der Mann, der auch die Neuauflage von Star Trek (2009) als Regisseur verfilmt hat, nicht so ganz sicher. Er finde die Vorstellung auf jeden Fall sehr amüsant: „Ich glaube es ist spannender daran zu glauben, dass es so etwas gibt. Ich denke es nicht wirklich, aber es ist irgendwie witzig, daran zu glauben. Man weiß nie. Ich wäre auf jeden Fall nicht überrascht.“
Im Film gibt es sechs junge Teenager, auf denen der Fokus liegt. Ganz im Mittelpunkt neben Elle Fanning stehen Joel Courtney (15) als Joe und Riley Griffiths (14) als Charles. Einen wirklich großen Namen gibt es im Cast des Films nicht. Reicht eine gute Geschichte denn aus, um die Zuschauer heute ins Kino zu locken oder braucht man einen Star? „Es wäre phantastisch, wenn beides funktionieren würde“, erklärt J. J., gesteht sich aber selbstkritisch ein, dass er maximal eine gute Geschichte habe. Trotzdem gäbe es eine Art Köder für die Mainstream-Zuschauer: „Dass ein Film mit unbekannten Stars wie Joel Courtney und Riley Griffiths so gut anläuft, ist sicherlich Steven Spielbergs Namen zu verdanken und ich bin dankbar dafür.“ Trotzdem sieht er den Erfolg nicht allein auf Spielbergs Namen begründet: „Toll ist, dass der Film am zweiten Wochenende kaum nachgelassen hat. Normal fallen die Zuschauerzahlen rund 60 Prozent, bei uns waren es 39 Prozent. Die Reaktionen waren zum Großteil positiv.“
Man merkt dem Regisseur die Leidenschaft für sein neuestes Werk an und auch den Stolz darauf, dass er etwas ganz anderes geschaffen hat, als wie es aktuell üblich ist: „Dies ist ein Film mit Stars, von denen kaum jemand etwas gehört hat und er heißt 'Super 8'. Niemand weiß, was das genau heißt. In einem Sommer, in dem man von Piraten, Autos, Green Lantern und Transformers umgeben ist … All diese großen, schweren Brocken. Dieser Film namens 'Super 8' mit den Kids in der Hauptrolle – der Fakt, dass er überhaupt da ist, ist großartig für mich.“