Sido & Bushido sind zu alt für eine Feindschaft
Jahrelang hörten wir von den öffentlichen Anfeindungen und dem „Krieg“ zwischen den beiden Rappern Sido (30) und Bushido (33). Als die Nachricht kam, dass gerade diese beiden Streithähne zusammen ins Studio gehen, waren erst mal alle baff. Jetzt sprechen sie über Versöhnung, das Erwachsenwerden und den Papst.
„Es gibt ja Leute, die uns jetzt vorwerfen, dass wir das von Anfang an strategisch geplant hätten, uns über acht Jahre lang in der Öffentlichkeit zu streiten – um dann jetzt eine Versöhnungsplatte raus zu bringen. Aber so schlau sind wir nicht“, sagte Sido jetzt im Doppel-Interview mit Rapper-Kollege Bushido gegenüber der BZ. Die beiden wollten verdeutlichen, wie es dazu kam, dass sie ihre Fehde nun beigelegt haben. Es habe nun einfach keinen Sinn mehr gemacht erklärt Sido. „Also es gab eine Zeit, da hat es für mich durchaus Sinn gemacht, weil Konkurrenz nun mal das Geschäft belebt. Wenn da eben noch einer ist, mit dem du dich vergleichen kannst, und auch das Publikum ständig diesen Vergleich ziehen kann.“ Nun seien sie beide aber einfach zu alt geworden und können und wollen gewisse Verhaltensmuster nicht mehr repräsentieren. „Es war einfach die letzte Stufe erreicht. Entweder man schlägt sich dann die Köpfe ein – oder man erkennt einfach den Nicht-Sinn solcher Feindschaften“, verdeutlicht Bushido ihren Versöhnungsprozess.
Da es aber so ganz ohne Feindbild auch nicht geht, haben die beiden den Papst (84) beziehungsweise den Hype um dessen Besuch zu ihrem persönlichen gekürt. „Ja, das nervt wirklich, was da für ein Hype um den gemacht wird, während nach kurzer Aufregung niemand mehr über Fukushima redet. Und da sterben am Tag immer noch 30 Leute.“ Auch Alice Schwarzer (68) und die Piratenpartei stehen bei Bushido nicht sonderlich hoch im Kurs, aber er macht ja zum Glück auch Musik und keine Politik.