Zum zweiten Todestag von Robert Enke
Vor zwei Jahren nahm sich Robert Enke († 32) das Leben. Der Nationaltorwart sah am 10. November 2009 keinen Ausweg mehr aus seinen Depressionen und setzte seinem Leben ein Ende. Die Nachrichten überschlugen sich und eine tiefe Trauer legte sich über die komplette Fußball-Welt und darüber hinaus.
Heute, zwei Jahre später, wird versucht, das Positive zu sehen. „Wir haben zumindest eine größere Akzeptanz, ein Bewusstsein für die Krankheit geschaffen“, so Martin Kind (67), Präsident von Hannover 96. Und auch Teresa Enke, die Witwe des Keepers, schaut positiv in die Zukunft. Nach dem Selbstmord ihres Mannes gründete sie die Robert-Enke-Stiftung, die Projekte, Maßnahmen und Einrichtungen unterstützt, die über Herzkrankheiten von Kindern sowie Depressionskrankheiten aufklärt. Teresa sieht, dass ihre Arbeit erste Früchte trägt und dass man auf einem guten Weg sei, in Richtung eines offeneren Umgangs mit psychischen Erkrankungen, heißt es auf der Homepage der Stiftung. Besonders im Leistungssport-Bereich waren Depressionen und andere psychische Erkrankungen immer ein Tabu-Thema. Dies habe sich geändert, immer mehr Spitzensportler trauen sich mit ihren Problemen in die Öffentlichkeit zu treten. Erst kürzlich machte Trainer Ralf Rangnick (53) öffentlich, dass er aufgrund von Burn-Out zurücktritt. Es scheint sich also etwas zu bewegen in dem Bewusstsein, was als Schritt in die richtige Richtung gewertet werden kann.
Wie im Vorjahr haben sich auch heute wieder Fans zum Trauermarsch verabredet, aber es soll keine öffentliche Veranstaltung geben und auch auf ein Trauerzelt von Hannover 96 wird in diesem Jahr verzichtet. Die Trauerfeier der Familie bleibt auf Wunsch der Witwe Teresa Enke privat. Auf der Facebook-Seite der Stiftung findet sich ein Nachruf, der mittlerweile schon knapp 400-mal geteilt wurde, an die 200-mal kommentiert wurde und von fast 2.000 Leute mit „Gefällt mit“ bedacht wurde. Auch Prominente wie etwa der F.C. Barcelona oder Oliver Pocher (33), der gut mit Enke befreundet war, teilten auf ihrer Facebook-Seite den Nachruf. Es wird also deutlich, dass der Freitod des Nationalspielers auch heute, am zweiten Todestag, noch polarisiert und Robert Enke immer noch präsent ist.
In tiefer Anteilnahme gedenken auch wir heute Robert Enke!