Diese Krabbeltierchen haben prominente Namen
„Man schützt nur, was man kennt!“ Getreu dem Motto der Tierpatenschaftsorganisation „Biopat“ werden immer mehr neu entdeckte oder gefährdete Arten mit den Namen berühmter Persönlichkeiten versehen, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Außerdem können einzelne Forschungsinstitute mit Spenden der Namensgeber weitere Projekte finanzieren.
Der wissenschaftliche Name einer Spezies, meist in Griechisch und oder Latein, soll den internationalen Forschern die Zuordnung und Bestimmung erleichtern und Gattung und Art beschreiben. Dabei orientieren sich die Forscher heutzutage häufig an Weltstars, deren Äußeres an das zu benennende Tier erinnert oder an prominenten Umwelt-und Tierschutzaktivisten, die für ihre guten Taten geehrt werden sollen. Als ein schönes Beispiel für Ersteres sei da der schmucke Laufkäfer „Agra schwarzeneggeri“ erwähnt. Er wurde im Jahr 2002 in Costa Rica entdeckt und aufgrund seiner stark ausgebildeten bizepsartigen Gliedmaßen mit seinem prominenten Namensgeber Arnold Schwarzenegger (64) in Verbindung gebracht. Die beiden Riesenkrabbenspinnen „Heteropoda ninahagen“ und „Heteropoda davidbowie“ bleiben dem Betrachter durch ihr außergewöhnliches Äußeres - wie auch ihre schillernden Promi-Paten - im Gedächtnis. Das Senckenbergmuseum in Frankfurt beschreibt die Art „Bowie“ folgendermaßen: „Kontrastreich wie ihr Namenspate David Bowie wirkt die Riesenkrabbenspinne Heteropoda davidbowie, deren besondere Gesichtszeichnung sich markant von der leuchtend gelben Grundfärbung der in Malaysia lebenden Spinne abhebt.“ Auch der Entdeckungsort einer Spezies kann sich auf die Namensgebung auswirken. So gibt es im ostafrikanischen Sansibar eine Assel-Art mit dem wunderschönen Namen „Cirolana mercuryi“, die nach dem berühmtesten Einwohner, dem Queen-Frontmann Freddie Mercury (†45) benannt wurde. Bekannte Beispiele für Arten, deren Pate nicht nur die großen Leinwände und Bühnen ziert, sondern sich auch für die Forschung einsetzt, sind die Webspinne „Calponia harrisonfordi“ und die Ameisenart „Pheidole harrisonfordi“. Mit der Benennung sollte der bekennende Umweltaktivist Harrison Ford (69) unter anderem für seine Verdienste um das American Museum of Natural History und der Organisation „Conservation International“ geehrt werden.
Zwei der amüsantesten kleinen Kerlchen sind ohne Zweifel die Hornmilbe „Agathidium Vaderi“, die den Forscher mit ihrem helmartigen Kopfteil wohl an den Star Wars-Bösewicht Darth Vader erinnert hat und die schwammartige Pilzart „Spongiforma squarepantsii“, die ganz klar einem Zeichentrick-Fan ins Netz gegangen sein muss. Spongebob Schwammkopf hat's mit der Wissenschaft, wer hätte das gedacht?