Max Zähle: Er war unsere größte Oscar-Hoffnung!
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Max Zähle: Er war unsere größte Oscar-Hoffnung!

- Promiflash Redaktion
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Die Oscar-Verleihung 2012 war wie immer ein Highlight. Stars zeigten sich von ihrer schönsten Seite auf dem Red Carpet und besondere Filme und Akteure wurden mit dem wohl berühmtesten goldenen Männlein geehrt. Aber beim Oscar steht der Sieg der Trophäe schon fast im Hintergrund, denn jeder, der eine der raren Einladungen erhält oder sogar nominiert wurde, ist im Grunde ein Gewinner. Dieses Jahr sind auch zwei Absolventen der „Hamburg Media School“ in den Genuss dieses besonderen Erlebnisses gekommen: Regisseur Max Zähle (34) und Produzent Stefan Gieren (32) wurden für ihren Kurzfilm „Raju“ mit einer Oscar-Nominierung geehrt. Wir sprachen deshalb mit Herrn Zähle über seinen Streifen und wie es sich angefühlt hat, tatsächlich über den roten Teppich der Academy Awards zu laufen.

Max Zähle und sein Team haben eine Menge Schweiß und Herzblut in ihr Projekt gesteckt. So erzählte er gegenüber Promiflash, dass sie einen Monat in Kalkutta verbrachten, um für ein Drehbuch zu recherchieren. Als es endlich soweit war, an die Besetzung zu denken, war dem Regisseur eigentlich schon klar, wer die Hauptrollen übernehmen sollte: „Ich habe Wotan Wilke Möhring und Julia Richter im Film gesehen. Da war für mich klar, dass sie es waren. Die beiden waren meine Traumbesetzung. Ich bin dann über ihre Agentur auf die beiden zugegangen und habe denen das Buch geschickt. Sie haben das Buch gesehen, gelesen, und dann auch relativ schnell zugesagt.“ Die beiden Schauspieler sind in Deutschland alles andere als unbekannt und trotzdem waren sie von dem Projekt so angetan, dass sie ohne jegliche Gage für Zähle arbeiteten und ihr ganzes Vertrauen in ihn steckten. Völlig zurecht! Denn der Erfolg sollte ihnen recht geben. „Raju“ wurde überall auf der Welt auf den verschiedensten Filmfestivals ausgezeichnet.

Nachdem der Streifen bei den „Student Academy Awards“ schon den bronzenen Oscar gewonnen hatte, folgte der absolute Obergau: Zähle und Gieren wurden in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ für einen Oscar nominiert – völlig unerwartet, wie uns der Regisseur versicherte. „Mit so einer Oscar-Nominierung rechnet man auch einfach nicht, wenn man so einen Film realisiert. Das war einfach das größte Geschenk, was uns da passieren konnte.“ Und besonders die Tatsache, dass das Team dieses einzigartige Event gemeinsam erleben konnte, machte den Tag unvergessen. Max Zähle konnte es irgendwie schaffen – wie, bleibt sein Geheimnis – zwei Tickets mehr für die Verleihung zu ergattern und so wanderte er gemeinsam mit seiner Freundin, Wotan Wilke Möhring (44), Julia Richter (41), dem Produzenten und dem Kameramann über den Red Carpet. „Und das war natürlich das Tollste, dass wir das gemeinsam erleben konnten und man da niemanden zurücklassen musste.“

Aber wie genau fühlt es sich denn an, mit den größten Stars dieser Welt auf engstem Raum zusammenzusein? „Das ist schon schön. Es sind aber noch nicht mal so die Stars. Na klar, da ist George Clooney (50) mit seiner Freundin neben uns hergelaufen, aber das ist halt so, dass in dem Moment so viel passiert, dass das gar nicht das Highlight ist. Das Highlight ist diese ganze Zeremonie.“ Besonders das Drumherum ließ Max Zähle den Atem stocken. „Wenn man sich vorstellt, man fährt da mit der Limousine vor, da wird von zig Polizisten unter der Limousine mit einem Spielgel gecheckt, dann fährt man an Menschenmassen vorbei, die Schilder hochhalten – das ist wirklich wie im Film. Man schaut raus und da kreisen Hubschrauber über einem. Und dann kommt man da auf den roten Teppich und sieht diese schreienden Menschen und überall Presse“, so der Regisseur. „Es ist einfach unglaublich aufregend, das Ganze. Und dass man da ein Teil dessen ist und sich das aus nächster Nähe anschauen kann. Das hatte der Wotan, glaube ich, auch so schön gesagt, uns kennt hier fast niemand. In dem Fall ist man eigentlich nur Zuschauer – nur, dass man eben die besten Plätze hat! Und das haben wir natürlich super genossen.“

Aber auch wenn der Abend durch und durch gelungen war, durften die sechs am Ende nicht mit dem begehrten Oscar im Gepäck nach Deutschland zurückfliegen. Enttäuscht war die Truppe darüber aber keineswegs: „Wenn jemand enttäuscht ist, für einen Oscar nominiert zu sein und den Oscar dann nicht zu bekommen, dann muss irgendwas verkehrt sein. Ich bin wirklich von Herzen glücklich. Natürlich denkt man im ersten Moment 'Gut, das hätte man auch selber sein können'. Das hält vielleicht eine Minute an – aber trotzdem ist man ja da. Ich bin unglaublich stolz und dankbar dafür, für einen Oscar nominiert gewesen zu sein, ob man nun gewonnen hat oder nicht. Das lag nie in unserer Hand und somit ist das auch ok und wir freuen uns wirklich wahnsinnig.“

Und Max Zähle kann auch wirklich stolz auf seinen Erfolg mit „Raju“ sein! Nun ist er zurück in Deutschland und hat sich gleich wieder in die Arbeit gestürzt. Er ist schon auf der nächsten Recherche-Reise. Denn er will so schnell wie möglich mit seinem neuen Drehbuch für sein Langfilm-Debüt beginnen. „Das wird eine Tragik-Komödie, die in Hamburg und Niedersachsen spielen wird und da sind wir jetzt fleißig dabei.“ Mit Sicherheit werden wir von diesem Mann noch eine Menge hören – und wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar ein Wiedersehen bei den nächsten Academy Awards.

Hier könnt ihr euch nun noch den Trailer für den erfolgreichen Kurzfilm „Raju“ von Max Zähle anschauen:

Jennifer Aniston und Brad Pitt, Ex-Ehepaar
Getty Images
Jennifer Aniston und Brad Pitt, Ex-Ehepaar