Echt? Die Vogue will auf Magermodels verzichten!
Für die einen war es 2010 der Aufreger schlechthin, für die anderen eine Erleichterung: Vor zwei Jahren verkündete die deutsche Frauenzeitschrift Brigitte, in Zukunft auf professionelle Magermodels zu verzichten.
Doch damit stoß das Magazin nicht überall auf Anklang und löste auch bei den Designern eine heftige Debatte aus. „Da sitzen dicke Muttis mit der Chipstüte vorm Fernseher und sagen, dünne Models sind hässlich“, wetterte Modezar Karl Lagerfeld (78) damals gegenüber dem Focus. Dass dieses Thema damit jedoch noch längst nicht vom Tisch war, zeigt der aktuelle Start der „Health Initiative“ der Chefredakteure der 19 internationalen Ausgaben der Modebibel Vogue. Schließlich gilt die Zeitschrift als eine der einflussreichsten Mode-Magazine weltweit und nutzt seine Bekanntheit nun dafür, um ein gesundes Körperbild und -bewusstsein innerhalb der Modebranche zu fördern. Bereits im kommenden Monat werden alle Ausgaben auf Magermodels verzichten und sich fortan an dem Sechs-Punkte-Abkommen der Vogue-Chefredakteure orientieren. Darin heißt es unter anderem: „Wir arbeiten grundsätzlich nicht wissentlich mit Models, die unter 16 Jahre alt sind oder an Essstörungen leiden. Es soll ausschließlich mit Models zusammengearbeitet werden, die objektiv betrachtet gesund sind und dazu beitragen, ein gesundes Körperbild zu fördern“.
Auch wenn wir uns nicht ganz sicher sind, wie genau das „gesunde Körperbild“ der Chefredakteure aussieht, so ist der erste Schritt damit wenigstens schon gemacht. Zudem sollen nicht nur künftig die Personalausweise der Models überprüft werden, auch die Arbeitszeiten der Mädchen sollen verkürzt werden. Es stellt sich dabei lediglich die Frage, wie die Designer mit der Forderung umgehen, keine unrealistisch kleinen Mustergrößen mehr zu produzieren. Denn „runde Frauen“ wolle laut Karl Lagerfeld niemand sehen. Wir sind gespannt auf die Juni-Ausgabe der Vogue und werden die Models dieses Mal ganz genau unter die Lupe nehmen.