Eurovision Song Contest: Kein Casting-Konzept mehr
Nicole (48) trällerte einst ein bisschen Frieden herbei, Guildo Horn (49) hatte alle lieb und Stefan Raab (46) fragte „Wadde hadde dude da?“. Das deutsche Teilnehmerfeld des Eurovision Song Contest war wahrlich bunt. Doch seit dem blonden Friedensengelchen konnte keiner mehr einen Sieg bei dem Gesangswettbewerb einfahren – bis der TV Total-Moderator sich der Sache annahm und in einer ganz eigenen Show nach Talenten suchte, die für die Bundesrepublik an den Start gingen. Ersang Max Mutze noch einen respektablen achten Platz, folgte dank Lena Meyer-Landrut (21) 2010 dann endlich der lang ersehnte Triumph. 2012 entsprang dann Roman Lob (22) der Talentschmiede Unser Star für Baku. Doch mit der Teilnehmersuche durch ProSieben ist jetzt erst einmal Schluss. Dabei interessierte sich durch das Casting-Konzept endlich wieder ein jüngeres Publikum für die Show. Da stellt sich natürlich die Frage, was uns nun erwartet. Und vor allem, wer uns auf der ESC-Bühne vertreten wird.
„Wir wollen raus aus dem Fernsehstudio und mit den Songs dahin, wo Musik gespielt wird: in eine große Konzertarena“, erklärte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber auf der deutschen Homepage zum Contest. Man wolle sich am schwedischen „Musikfestivalen“ orientieren, das auch Siegerin Loreen (29) hervorgebracht hatte. „Es werden acht bis zwölf Acts - also Bands und Solisten - vor 11.000 Zuschauern in der TUI Arena in Hannover und live vor den Fernsehzuschauern auftreten“, heißt es. Es gibt also nur noch eine Show, bei der der Teilnehmer ermittelt wird. Eine fünfköpfige Jury sowie die Zuschauer stimmen schließlich ab. „Anders als beim ESC wird unsere Jury ihre Punkte transparent vor dem Publikum vergeben, aber natürlich erst, wenn alle Songs aufgeführt wurden. Wir wollen aber - neben den Fernsehzuschauern - auch den Radiohörern die Chance geben, abzustimmen und zwar in der Woche vor der Sendung, schließlich werden die Songs ja im Radio gespielt“, so die Erklärung.
Es gibt zudem eine Live-Schaltung zu diversen Radiosendern, die die Punkte der Radiohörer verkünden werden. Ob ein deutscher oder ein englischer Titel ins Rennen geschickt wird, ist offen. „Wir wollen das ganze Spektrum zeitgenössischer deutscher Popmusik abbilden. Wir freuen uns auf ein paar namhafte Bands, setzen aber auch auf Newcomer, die die Senkrechtstarter des Jahres 2013 sein können“, so Schreiber weiter. Wer genau antritt, wird im Dezember bekannt gegeben.