So krass ist der Hass gegen Natascha Kampusch
So krass ist der Hass gegen Natascha KampuschActionpress/ Georg SupanzZur Bildergalerie

So krass ist der Hass gegen Natascha Kampusch

- Promiflash Redaktion
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Wenn am 25. Februar der Film "3096 Tage" in den Kinos anläuft, dann wird es vor allen Dingen für eine Person nicht einfach sein: Natascha Kampusch (25). Der jungen Frau, die im Jahr 2006 für Aufsehen sorgte, nachdem sie sich nach einem achtjährigen Martyrium auf engstem Raum befreien konnte, wird in der Öffentlichkeit aber alles andere als Mitgefühl oder Respekt entgegen gebracht. Genau das Gegenteil ist nämlich der Fall: Hass und Spott muss die 25-Jährige dieser Tage ertragen.

Das bestätigte sich nun auch bei einem Auftritt Nataschas in der ARD-Talkshow von Günther Jauch (56). Dort konfrontierte der Moderator seinen Gast mit Zitaten aus österreichischen Internet-Foren à la "In diversen Puffs suchen's eh immer Mädels. Erfahrung hätte sie ja" oder "Wer immer wie das Kasperl aus der Kiste auftaucht, ist Natascha Kampusch, daher ist sie völlig unglaubwürdig. Sie jammert immer wieder, wie unfrei und verfolgt sie sei. Dann rede einmal, sag einfach die Wahrheit und keiner wird sich mehr für dich interessieren. Du kannst frei leben, nur wirst du dann dein Geld mit Arbeit verdienen müssen." Harte Worte an eine Frau, die über Jahre unter einem psychopathischen Peiniger leiden musste. Sie selbst erklärt sich diesen offenen Hass damit, dass man nicht mit ihr umgehen könne. Eine Meinung, die Dr. Lüdke, ein Traumaexperte, laut BILD teilt: "Sie ist nicht der gebrochene Mensch, der sie aufgrund des Erlebten hätte sein können. Sie ist auch nicht verrückt, wie es viele geworden wären. Die Öffentlichkeit fremdelt mit der starken Gestalt, die hier ihr Schicksal vor sich herträgt."

Deswegen komme bei vielen automatisch der Gedanke, dass die Qualen Nataschas im Endeffekt gar nicht so furchtbar haben sein können. Doch wie schlimm ihr Leben in Gefangenschaft auf fünf Quadratmetern wirklich war, wird vermutlich nie jemand verstehen können. Die Verfilmung ihres Martyriums wird aber zumindest eine grausame Ahnung davon geben können.

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