Quoten vs. Qualität: DIESE DSDS-Jurys gab es schon
Es wird immer bunter am DSDS-Jury-Pult! Seit Kurzem ist bekannt, wer in der elften Staffel der Casting-Show über den Erfolg oder das Scheitern der Kandidaten entscheiden wird und das Experten-Spektrum reicht von Schlager bis Rap. Es ist wohl der Versuch einer Anpassung an die immer breiter werdende Palette an Kandidaten-Typen - schließlich hätte 2003, nach dem Sieg von Alexander Klaws (30) niemand damit gerechnet, dass die Show zehn Jahre später auch eine Schlager-Prinzessin hervorbringen könnte. Trotzdem wird der neuen Jury mit gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Doch um voreiligen Schlüssen und den leidigen Worten "Früher war alles besser" vorzubeugen, möchten wir zunächst einmal rekapitulieren, wer denn überhaupt schon alles am berühmten Jury-Pult sitzen durfte.
Erinnern wir uns an die erste DSDS-Staffel: Am 9. November 2002 nahm Dieter Bohlen (59) erstmals auf seinem Jury-Thron Platz und - was damals noch keiner ahnte - blieb dort die nächsten zehn Jahre sitzen. Unterstützung bekam er zunächst von Radiomoderator Thomas Bug (43), Musik-Journalistin Shona Fraser (38) und Musik-Manager Thomas M. Stein (64). Ein Gespann, das die Musik-Branche in all seinen Facetten abdeckte und sowohl der Sendung als auch dem Gewinner, Alexander Klaws, Erfolg versprach. Doch schon in der zweiten Staffel ging es weniger erfreulich zu. Nicht nur die Quoten fielen drastisch, auch die zweite Siegerin, Elli Erl (34), verschwand schnell in der Versenkung. So folgte das, was heute gang und gäbe ist, nur war es damals eine Revolution: Die Jury wurde neu besetzt.
Die Entscheidungen in Staffel drei traf der Poptitan zusammen mit zwei Musik-Managern: Sylvia Kollek und Heinz Henn. Damit schien man die Sache von der geschäftlichen Seite anzugehen und das kam sowohl dem Format als auch Superstar Tobias Regner (31) zugute. Trotzdem sollte dies natürlich nicht die letzte Umbesetzung bleiben.
Der vierten Staffel blieben immerhin Dieter Bohlen und Heinz Henn treu, die durch Musik-Managerin Anja Lukaseder (46) neue weibliche Verstärkung bekamen. Während die Quoten der vierten Staffel die bis dato niedrigsten waren, feierte immerhin Gewinner Mark Medlock (35) die größten DSDS-Erfolge aller Zeiten! Trotzdem wurde auch in der fünften Staffel munter weiter gewechselt. Als Nächstes wurde Heinz Henn durch einen anderen Musik-Manager ersetzt, und zwar den der Fantastischen Vier, Andreas Bär Läsker (50), mit dessen Hilfe Thomas Godoj (35) zum Superstar gekürt wurde.
Als sowohl Quoten als auch die Lukrativität des Siegers - Godoj trennte sich nach kurzer Zeit von RTL - zu wünschen übrig ließen, zeichnete sich eine leichte Wende in der Jury-Besetzungs-Politik ab: RTL holte ab der sechsten Staffel nicht mehr nur Business-Köpfe, sondern auch Leute an den Tisch, die selbst im Rampenlicht stehen, angefangen mit MTV-Moderatorin Nina Eichinger (32). Trotzdem kam dank Musik-Manager Volker Neumüller (43) auch der Geschäfts-Gedanke nicht zu kurz. Dieter Bohlen war natürlich ebenfalls weiter mit von der Partie. In dieser Kombination wurde über zwei Runden hinweg geurteilt.
Spätestens dann war das Format an einem Punkt angekommen, an dem die Jury-Wechsel längst nicht mehr im Sinne der Kandidaten zu sein schienen, sondern vielmehr als Mittel fungierten, um Zuschauer zu geißeln. Und während ein Musik-Manager zwar über das nötige Gespür verfügen mag, um einen Künstler erfolgreich auszuwählen und zu fördern, ist doch so ein gefeierter Star ein viel tauglicherer Publikums-Magnet. Folglich setzte man in den letzten drei Staffeln ausschließlich auf prominente Gesichter aus dem Show-Geschäft: Nach Fernanda Brandao (30) und Patrick Nuo (31) folgten deshalb in der neunten Staffel Cascada-Frontfrau Natalie Horler (32) und Bruce Darnell (56) und zuletzt saßen Culcha Candela-Sänger Mateo Jaschik (34) sowie die Tokio Hotel-Zwillinge Bill (24) und Tom Kaulitz (24) neben dem Pop-Titanen.
Auch die Jury-Besetzung für die kommende Staffel erfüllt wieder den Promi-Anspruch und möglicherweise wäre es falsch zu sagen, dies hätte ausschließlich eine positive Auswirkung auf die Zuschauer-Zahlen. Sicherlich haben prominente Juroren den Vorteil, dass sie den Kandidaten wichtige Erfahrungswerte vermitteln können. Trotzdem sehnen wir uns auch mal wieder nach einem Business-Experten, der dem Pop-Titanen sein Monopol in Sachen Ahnung vom Geschäft ein wenig streitig machen könnte. War früher also wirklich alles besser? Manager-Jury oder doch lieber echte Rampensäue als Juroren - was meint ihr?