Bill Cosby: Bangen um E-Mail-Beweis im Missbrauchs-Skandal
Gegen US-Megastar Bill Cosby (78) werden immer noch schwere Vorwürfe erhoben. In den letzten 40 Jahren soll der Serien-Vater aus der beliebten 90er-Sitcom "Die Bill Cosby Show" mindestens 50 Frauen gegen ihren Willen sexuell missbraucht haben. Bislang ist es aber nur in einem Fall zur Anklage gekommen. Dieses Verfahren läuft seit zehn Jahren. Cosbys Anwälte fordern nun, sämtliche Vorwürfe fallen zu lassen. Die TV-Ikone hoffte, ein Deal schütze sie vor weiteren Anschuldigungen.
Im Jahr 2004 kam es gegen Cosby zur Anklage. Jene wurde jedoch fallen gelassen, da der damalige Staatsanwalt Bruce Castor zu wenig Beweise vorführte. Ein Deal wurde ausgehandelt. Es gäbe keine weiteren Klagen in diesem Fall, wenn Bill Cosby mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeitet. Hieß konkret: Der TV-Star gab eine eidesstattliche Erklärung ab, in der er zugab, mit der Klägerin "einvernehmlichen Sex" gehabt zu haben. Drogen waren auch im Spiel, gestand Cosby.
Der Knackpunkt: Die Erklärung soll in einer E-Mail abgegeben worden sein! Cosby ist dadurch vor weiteren Anschuldigungen nicht gefeit und wurde im Dezember 2015 erneut angeklagt. Nach Erklärungen von Rechtsexperten im Philadelphia Inquirer wird das nun zum Problem. In einer Voranhörung entscheidet heute ein Richter, ob die damalige Abmachung wirksam ist oder nicht. Falls nicht, droht dem ehemaligen Sitcom-Darsteller eine zehnjährige Haftstrafe.