Merkel besiegt Schulz: So reagiert das Netz auf TV-Duell
Der Schlagabtausch ist geschafft: Im großen TV-Duell vor der Bundestagswahl traten Bundeskanzlerin Angela Merkel (63) und SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz (61) heute gegeneinander an. Besonders das Thema Flüchtlingspolitik nahm einen Großteil der 90 Minuten in Anspruch, aber auch die Ehe für alle, Terrorismus, die Politik der Türkei unter Präsident Erdogan (63) und der Abgas-Skandal kamen zur Sprache. Am Ende stand für die Zuschauer offenbar fest: Merkel geht als klare Siegerin hervor.
Nach der Umfrage der ARD und dem Institut Infratest dimap hielten nach Ende des Duells 55 Prozent der Befragten Angela Merkel für überzeugender, während Martin Schulz nur 35 Prozent für sich begeistern konnte. Ein deutliches Ergebnis und auch so mancher Promi steht offen hinter der Kanzlerin. Doch im Netz werden vor allem die fehlende Themenvielfalt und fehlende Spannung kritisiert. FDP-Vorsitzender Christian Lindner fasste es bei Twitter so zusammen: "Die Medien interpretieren irgendeine Spannung in das TV-Duell. Ich finde, es hat sich angefühlt wie die Wartezeit beim Einwohnermeldeamt." Auch Jan Böhmermann (36), der selbst im letzten Jahr durch seine Kritik an Erdogan ins Licht der politischen Öffentlichkeit gerückt war, zeigte sich wenig begeistert vom Schlagabtausch der Kandidaten: "Das TV-Duell ist geeignet, Menschen dazu zu animieren, sich aus der Politik zurückzuziehen, selbst wenn sie gar nicht in der Politik sind."
Aber nicht nur Politiker und Prominente äußerten sich zum Thema. In der Twitter-Gemeinde machten viele ihrem Unmut Luft: "Ein bisschen enttäuscht vom #TVDuell. Zu viel populistische AfD-Themen, zu wenig #Arbeitsmarkt, #Bildung, #Digitalisierung." oder "Und die Deutschen hier so: Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!" Sogar die Leistung der vier Moderatoren Maybrit Illner (52), Peter Kloeppel (58), Sandra Maischberger (51) und Claus Strunz (50) kam beim Publikum nicht wirklich an.