Heimatgefühl, Religion & Liebe: So tickt Mesut Özil privat
Mesut Özil (29) wurde in den vergangenen Wochen zum Sündenbock für die verpatzte Weltmeisterschaft. Mit der deutschen Fußballnationalmannschaft flog der Profi noch in der Vorrunde raus. Ein heftig umstrittenes Foto des Kickers mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (64) hatte für Aufruhr in der Öffentlichkeit gesorgt, aber wohl auch in der Mannschaft. Am Wochenende erklärte er nun seine Entscheidung für das Pic und sah vor allem seine Verbundenheit mit seinen türkischen Wurzeln als Grund. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Fußballstar mit der Nummer zehn?
Mesut wuchs mit drei Geschwistern bei seinen türkischstämmigen Eltern in einfachen Verhältnissen in Gelsenkirchen auf. In einem Essay für das Magazin Mission Titelverteidigung aus der Reihe "Fußballgold" sagte er später: "Wir hatten nicht mal eine ordentliche Hausnummer an der Außenwand. Die Zahl 30 hatte irgendjemand mit einer Spraydose in Grün an die weiße Hauswand gesprüht." Viel Platz in der Wohnung gab es nicht. "Wir wohnten im vierten Stock des Hauses, ganz oben. Die Wohnung war klein. Ich schlief zusammen mit meinem Bruder Mutlu in einem Raum. Er hatte ein Bett, ich nur eine Matratze, die wir morgens zur Seite räumten, damit wir ein bisschen mehr Platz zum Spielen hatten. Der Fußball habe schon in jungen Jahren sein Leben bestimmt, so dass er viele Stunden bei Wind und Wetter auf dem Bolzplatz verbrachte, den er noch heute als "magischen Ort" bezeichnet. Das Verhältnis zu seiner Familie ist eng, immer wieder teilt er Fotos seiner Nichten auf seinen Social-Media-Profilen.
Nach der gescheiterten Beziehung zu Mandy Capristo (28) fand Mesut in der ehemaligen Miss Türkei, Amine Gülse (25), seine große Liebe. Sie ist auch in den schweren Wochen nach der WM-Niederlage seine große Stütze und steht ihrem Freund treu zur Seite. "Danke, dass du immer für mich da bist. Du bringst mich zum Lächeln, auch wenn es in meiner Welt drunter und drüber geht", postete er kurz nach dem Turnier-Aus in Russland bei Instagram.
Religion ist für den gläubigen Moslem ein bedeutendes Thema. Mesut wurde schon mehrfach kritisiert, weil er bei Deutschlandspielen die Nationalhymne nicht mitsingt. Wie er selbst sagte, nutze er die Zeit für ein Gebet: "Ich bin sicher, dass diese Einkehr mir und damit auch meiner Mannschaft Kraft und Zuversicht gibt, um den Sieg nach Hause zu fahren." Schon als Kind habe er vor jedem Spiel für sich gebetet.
2016 pilgerte er außerdem nach Mekka – laut Koran gehört das zu den Pflichten eines jeden Moslems. Das Foto sprengte bereits damals innerhalb kürzester Zeit die Like-Zahlen – bis heute gefällt das Bild 2,7 Millionen Fans.