Rassismus-Tweet: 15.000 Euro Schmerzensgeld für Noah Becker
Vor rund einem Jahr, kurz nach Neujahr 2018, tauchte ein Tweet von AfD-Politiker Jens Maier auf, der Noah Becker (24) als "kleinen Halbneger" bezeichnete und damit rassistisch beleidigte. Nachdem der Politiker erfolgreich belegen konnte, dass ein Mitarbeiter die Nachricht ohne sein Wissen abgesetzt hatte, stellte die Staatsanwaltschaft Dresden ein Strafverfahren ein. Unabhängig davon verklagte der Sohn von Boris Becker (51) den Bundestagsabgeordneten jedoch auf 15.000 Euro Schmerzensgeld vor dem Landgericht Berlin – und hatte damit Erfolg.
Der Vorwurf gegen de 56-Jährigen lautete, der Kommentar bedeute eine schwere Verletzung der Persönlichkeitsrechte des jungen DJs. Auch wenn ein Mitarbeiter den Tweet abgesetzt habe, zeige sich der Politiker für den Account verantwortlich. Die 27. Pressekammer, die am 15. Januar öffentlich über den Fall verhandelte, gab dem 24-Jährigen nun Recht. Wie der Spiegel berichtet, muss Maier die geforderten 15.000 Euro plus Zinsen zahlen, dazu kommen 526,58 Euro Anwaltsgebühren. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig.
Noah hatte Maier zuvor angeboten, den Streit mit einer Spende von 7.500 Euro zu beenden, die dieser an eine karitative Organisation hätte zahlen müssen. Von diesem Vorschlag hielt der offenbar nichts. Der gebürtige Bremer lehnte ab und provozierte damit die Zivilklage.