"Maximal lächerlich": Dortmund-"Tatort" kam gar nicht gut an
Am vergangenen Sonntagabend flimmerte der Tatort "Zorn" über die Mattscheiben. Rund 9,22 Millionen Zuschauer verfolgten, wie die Dortmunder Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann, 49) und Martina Bönisch (Anna Schudt, 44) wegen des Mordes an einem ehemaligen Bergmann ermittelten. Zu den Kulissen der Krimi-Episode gehörten unter anderem Zechen-Ruinen und heruntergekommenen Häuser, die ein eher tristes Bild der Ruhrpott-Stadt zeichneten. Dem Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau (62) passt diese klischeehafte Darstellung überhaupt nicht!
Die Stadt Dortmund veröffentlichte nun einen Brandbrief auf ihrer Website, in dem sich der Politiker an den WDR-Intendant Tom Buhrow (60) wendet. "Was sich in vorherigen Folgen schon angedeutet hat, lässt sich nach der Folge von Sonntag nur als fortwährendes Mobbing gegenüber einer Stadt, einer Region sowie den dort lebenden Menschen bezeichnen", schreibt Ullrich Sierau in seinem Statement. "Das Bild, das am Sonntag über die Orte der Handlung in Dortmund und Marl sowie über die gesamte Region zu bester Sendezeit bundesweit vermittelt wurde, ist an Klischeehaftigkeit nicht mehr zu überbieten. Es ist maximal lächerlich", schimpft der Politiker.
Der Sender hat auf die Kritik des SPD-Mannes bereits reagiert. Gegenüber Bild erklärte eine Sprecherin: "Der Tatort ist Fiktion – aus dramaturgischen Gründen wird auch verdichtet und zugespitzt. Dadurch können einzelne Szenen von den einen als Klischees empfunden werden, von anderen als realitätsnahe Darstellungen. Das polarisiert, löst Debatten aus – das ist aus unserer Sicht nicht negativ, sondern bereichernd."