Bewährung: YouTuber Yo Oli im Missbrauchsprozess verurteilt
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Bewährung: YouTuber Yo Oli im Missbrauchsprozess verurteilt

- Promiflash Redaktion
Lesezeit: 3 min

Heute musste sich der YouTuber Junus W., besser bekannt als Yo Oli, vor Gericht verantworten. Er war für mehrere Vergehen angeklagt worden. Ihm wurde schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Promiflash war heute im Berliner Landgericht in Moabit vor Ort, als das Urteil fiel: Der 25-Jährige wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen, bekam aber acht Monate auf Bewährung, allerdings für ein anderes Delikt, dem sexuellen Missbrauch einer Jugendlichen in zwei Fällen – die Bewährungszeit beträgt zwei Jahre.

Das bedeutet: Lässt sich der verurteilte Webstar in den nächsten zwei Jahren etwas zu Schulden kommen, muss er für acht Monate in den Knast. Außerdem wurde Yo Oli dazu verurteilt, 100 Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten und 30 Stunden sexualtherapeutische Einzelgespräche mit einem Experten zu führen. Insgesamt hatte es fünf Vorwürfe gegeben: Zwei Fälle sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen bewahrheiteten sich vor Gericht, zwei weiteren Geschädigten glaubte der Richter nicht.

Die 13-Jährige hatte sich während des gesamten Kontakts mit Yo Oli als 15-Jährige ausgegeben, ihm als Beweis sogar ein Personalausweis-Detail geschickt. Der Richter sagte in seiner Urteilsbegründung: "Es kam ihr darauf an, ihn hinters Licht zu führen, was ihr Alter betrifft. Sie hatte es darauf angelegt: Hier der Internetstar, 25 Jahre alt, da das Mädchen mit 13, das sich besonders fühlt, unfassbar verliebt in ihn, kennt seine Songtexte auswendig." Der YouTuber habe aber "ihre Unreife erkannt und ausgenutzt" und dabei "das Machtgefälle manipulativ ausgenutzt."

Der Influencer soll minderjährigen, weiblichen Fans geschrieben, ihnen Versprechungen gemacht und sie anschließend missbraucht haben. Der Richter zitierte in seinem Urteil außerdem den Webstar, der sich gegen den Vorwurf wehrte, gewalttätig geworden zu sein: "Gewalt hatte ich gar nicht nötig, wenn eine nicht wollte, bin ich einfach 30 Kilometer weitergefahren."

Am 19. Juni war Yo Oli verhaftet worden, einen Monat später wurde er von der U-Haft verschont, allerdings mit der Bedingung, seine Aktivitäten in den sozialen Medien einzustellen. Er hielt sich nicht daran und musste Mitte August in U-Haft. Vergangene Woche wurde er aus dem Gefängnis entlassen.

Der YouTuber pflegte einen Kanal mit über 300.000 Followern. Schon in der Vergangenheit war Yo Oli wegen besagter Clips auf der Plattform negativ aufgefallen: Unter dem Vorwand von "Challenges" oder "Pranks" habe er immer wieder junge Damen in seinen Aufnahmen zu Körperkontakt wie Küssen überredet. Viele der Videos sollen aus großer Distanz aufgenommen worden sein, sodass sie den Eindruck erweckten, dass die gezeigten Mädchen nichts davon gewusst hatten. Nicht nur einmal sei deshalb der Kanal des YouTubers gesperrt, mittlerweile sogar gelöscht worden.