Während seiner Karriere: Boris Becker war tablettensüchtig
Boris Becker (55) macht ein Geständnis. Der ehemalige Tennis-Profi wurde im Dezember vorzeitig aus der Haft entlassen. Der Star-Sportler hatte nämlich wegen Insolvenzverschleppung in einem Londoner Gefängnis gesessen. 1985 wurde der damals 17-Jährige quasi über Nacht zum Weltstar, nachdem er völlig überraschend Wimbledon gewonnen hatte. Doch der plötzliche Erfolg hatte auch seine Schattenseiten. Boris wurde während seiner Karriere abhängig von Schlaftabletten.
"1987 konnte ich mit dem Druck, ständig abliefern und siegen zu müssen, nicht mehr umgehen“, erzählt Boris in der Doku "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker" laut Bild rückblickend. "Ich reiste von Turnier zu Turnier, litt ständig unter Jetlag, konnte nicht abschalten und irgendwann auch nicht mehr schlafen. Nach zwei langen Jahren war ich erschöpft." Von seinem damaligen Teamarzt bekam er angeblich leichte Schlaftabletten. Ein Trugschluss: "Sie waren stark und machten süchtig. Man wacht nicht nach fünf oder sechs Stunden erholt auf. Man ist wie benebelt. Irgendwann konnte ich ohne die Pillen nicht mehr schlafen", gesteht der Ex-Tennisstar. Er habe daraufhin "nicht das Leben eines Profisportlers" gelebt.
1990 stand Boris schließlich im Finale gegen Stefan Edberg. "Morgens um fünf Uhr nahm ich meine letzte Tablette. Ich wachte um 11.30 Uhr völlig benebelt auf, das Spiel begann schon um 14 Uhr", erinnert er sich zurück. Die ersten zwei Sätze verlor das Tenniswunderkind klar, dann holte er auf. Satz drei und vier gingen an den Leimener. Er verlor schließlich gegen seinen Gegner und ist sauer auf sich selbst. "Ich dachte nur: 'Du blöder Idiot. Du hättest ihn schlagen können'", erzählt Boris. Doch das sei rückblickend ein Aufwach-Moment gewesen: "Direkt nach dem Finale schmiss ich die Schlaftabletten aus dem Fenster."