Tennisstar Boris Becker fordert weniger Handyzeit für Kinder
Tennislegende Boris Becker (57) hat am Donnerstagabend in Frankfurt einen neuen Flagship-Store der Sportkette Tennis-Point eröffnet und dabei mit Bild über die Freizeitgestaltung der jüngsten Generationen philosophiert. Der ehemalige Wimbledon-Sieger war für das Event extra aus Mailand angereist, jedoch ohne seine Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro. Im Gespräch mit dem Magazin brachte er deutlich zum Ausdruck, wie wichtig es aus seiner Sicht sei, die Jugend aktiv für Sport und Bewegung zu begeistern. "Wenn Kinder wieder anfangen, Tennis zu spielen, anstatt die ganze Zeit am Handy rumzuhängen, dann ist das beruhigend", erklärte Boris und fügte hinzu, dass das Land dringend junge, erfolgreiche Tennisspieler brauche.
"Es freut mich zu hören, dass es in Deutschland wohl wieder einen kleinen Tennisboom gibt", meinte der dreifache Wimbledon-Gewinner, dem offenbar bewusst ist, dass möglicherweise auch die Ankündigung seiner im September erscheinenden Knast-Memoiren dazu beiträgt, dass die Ballsportart aktuell einen kleinen Aufschwung erlebt. "Wenn ich meinen Beitrag dazu leisten kann, dass Tennis wieder in aller Munde kommt, dann ist das gut", betonte Boris. Auch führte er aus, wie stark Tenniserfolg von mentaler Stärke abhänge und dass diese Komponente oft unterschätzt werde. Selbst große Talente wie Alexander Zverev (27) und Jann-Lennard Struff seien derzeit in einem Formtief, was laut Boris unter anderem mit der psychischen Belastung des Sports zusammenhängen könnte.
Privat scheint Boris einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden zu haben: Mailand. Dort habe er nicht nur eine neue Heimat, sondern auch einen Ort für Entspannung in einem lokalen Tennisclub entdeckt. "Ich gehe da nicht hin, um Tennis zu spielen, sondern um zu essen, Leute zu treffen und den Spa zu genießen." Auch gesundheitlich gehe es ihm besser als noch vor einigen Jahren, wie er im Gespräch erwähnte. Während Boris damals über lange Zeit mit Hüft- und Sprunggelenkproblemen kämpfte, fühle er sich heute – unter anderem dank eines künstlichen Hüftgelenks – wieder deutlich vitaler.