Die Menendez-Familie hat Angst vor weiterer Enttäuschung
Der Mordfall von Lyle (56) und Erik Menendez (53) nimmt aktuell wieder Fahrt auf – sie ermordeten 1989 ihre Eltern José und Kitty. Die beiden Brüder könnten schon bald auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen werden. Dafür hatte sich auch ihre Familie jahrelang intensiv eingesetzt – doch sie wollen sich nicht zu früh freuen. "Sie müssen verstehen, dass es viele, viele Jahre lang nicht so gut gelaufen ist mit den Gerichten, also ist es nicht abergläubisch, jetzt irgendetwas zu planen, aber es ist ein bisschen beängstigend. Es war sehr hart", erklärt nun Annamaria Baralt, Josés Nichte, gegenüber People.
Sie hätten in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, dass das Gericht sie bezüglich Lyle und Erik enttäuscht hatte. "Ich glaube, wir haben alle ein bisschen Angst, das Pferd von hinten aufzuzäumen", räumt Annamaria gegenüber dem Magazin weiter ein. Dass aber aktuell tatsächlich die Möglichkeit im Raum steht, dass Lyle und Erik nach über 30 Jahren hinter Gittern freikommen, stimmt sie hoffnungsvoll. "Da ist einfach ein Loch im Herzen, das nie ganz gefüllt werden kann, und jeder Feiertag ist mit einer gewissen Bittersüße behaftet. Auch wenn wir die Familie beisammen haben, vergessen wir nie, dass Lyle und Erik nicht bei uns sind. Wir freuen uns also alle sehr auf den Tag, an dem wir wieder zusammen sind. Das wird unser wahr gewordener Traum sein", erklärt sie.
In der vergangenen Woche gab der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles bekannt, dass der Fall der Geschwister neu verhandelt wird. "Sie sind seit fast 35 Jahren im Gefängnis. Ich glaube, dass sie ihre Schuld gegenüber der Gesellschaft beglichen haben", drückte sich George Gascón auf einer Pressekonferenz deutlich aus, wie The Gurdian berichtete. Die zwei seien vorbildliche Häftlinge und würden somit keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Aktuell soll ihre Anhörung geplant werden. Bei dieser können der Staatsanwalt und die Verteidigung schriftliche und mündliche Argumente für oder gegen eine Freilassung der Brüder vorbringen.
Da Lyle und Erik 1989 unter 26 Jahre alt waren, könnten sie auf Bewährung entlassen werden. Ihre Anwälte sollen aber alle Hebel in Bewegung setzen, um sie sogar ohne Bewährung freizubekommen. Dabei bezieht sich ihr Rechtsbeistand Mark Geragos auf ein neues Gesetz, welches es dem Richter erlauben würde, ihre Strafe von Mord ersten Grades in "voluntary Manslaughter" sprich vorsätzliche Tötung umzuwandeln. Sollte das gelingen, würden Lyle und Erik direkt freikommen.