Chance: Staatsanwalt setzt sich für die Menendez-Brüder ein
Aktuell wird alles für eine neue Anhörung in dem brisanten Mordfall um Lyle (56) und Erik Menendez (53) vorbereitet. In der vergangenen Woche wurde offiziell, dass die Gefängnisstrafe der beiden Brüder neu verhandelt wird. Sie ermordeten im August 1989 ihre Eltern, weil sie angeblich große Angst vor ihnen hatten. Ihr Vater soll sie missbraucht haben, ihre Mutter habe dies gewusst. Der Bezirksstaatsanwalt George Gascón argumentierte, dass Lyle und Erik ihre Strafe nach 35 Jahren hinter Gittern abgesessen hätten. Zudem ging der Staatsanwalt nun noch einen Schritt weiter, wie CNN berichtet: Er schrieb einen Brief an den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom, der die Brüder begnadigen könnte. Darin argumentiert er, dass die Brüder "Opfer von sexuellem und körperlichem Missbrauch durch [ihren] Vater" waren.
Laut dem Staatsanwalt würde das Engagement der Brüder für die Rehabilitation sie außerdem zu beispielhaften Kandidaten für eine Begnadigung machen. Des Weiteren stünde George Gascón im Kontakt mit mehreren Familienmitgliedern – und mit Ausnahme ihres Onkels Milton Andersen unterstützen alle die mögliche Freilassung von Lyle und Erik. Die Geschwister könnten somit bald auf Bewährung aus der Haft entlassen werden. Hierfür spricht auch, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Tat unter 26 Jahre alt waren.
Ein neues Gesetz könnte den Brüdern sogar noch mehr in die Karten spielen und sie vielleicht sogar direkt freikommen lassen. Durch das Gesetz wäre es dem Richter möglich, ihre Strafe von Mord ersten Grades in "Voluntary Manslaughter" – sprich vorsätzliche Tötung – umzuwandeln. Da die Höchststrafe für vorsätzliche Tötung nach US-amerikanischem Gesetz bei elf Jahren liegt, sie aber bereits seit 35 Jahren im Gefängnis sitzen, kämen sie direkt frei. Ihr Anwalt Mark Geragos wolle sich in der kommenden Anhörung wohl auf dieses neue Gesetz beziehen.