Onkel der Menendez-Brüder spricht sich gegen Freilassung aus
Nicht alle Verwandten von Erik (53) und Lyle Menendez (56) sind dafür, dass die Brüder 35 Jahre nach dem Mord an ihren Eltern Jose und Kitty freikommen. Milton Andersen, ihr Onkel und der Bruder ihrer Mutter, findet, dass die Geschwister im Gefängnis bleiben sollten. "Die Verurteilung war angemessen und sollte aufrechterhalten werden", erklärte seine Anwältin Kathleen Cady in seinem Namen vor wenigen Tagen gegenüber CNN. Milton habe zudem niemals geglaubt, dass Lyle und Erik von ihrem Vater Jose missbraucht und vergewaltigt wurden. Bis heute sei er überzeugt, dass sie ihre Eltern nur aus einem einzigen Grund ermordeten: wegen des Geldes ihres Vaters. "Herr Andersen glaubt, dass seine Neffen Kitty und ihren Mann aus Habgier ermordet haben", stellte sein Rechtsbeistand weiter klar.
Vor zwei Wochen setzten sich viele Verwandte von Lyle und Erik für ihre Freilassung ein. Milton blieb dem Ganzen fern. Dass er findet, seine Neffen sollten im Gefängnis bleiben, kann einer sogar nachvollziehen: Lyle. Er habe ihm seine geliebte Schwester mit seiner Tat weggenommen. In der 48-Hours-Dokumentation "The Menendez Brothers’ Fight for Freedom" vor wenigen Monaten erklärte der 56-Jährige deshalb: "Ich kann seine Wut verstehen." Doch er und sein jüngerer Bruder hätten solche Angst vor ihren Eltern gehabt, dass sie keinen anderen Ausweg mehr gewusst hätten. Deswegen erschossen sie sie am 18. August 1989 in ihrem Zuhause in Beverly Hills.
Aktuell soll alles für die Anhörung im Fall der Menendez-Brüder vorbereitet werden. Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles erklärte vor wenigen Tagen, dass es eine Neuverhandlung geben wird. Dazu müssen die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung aussagekräftige Argumente vorlegen, warum die Geschwister freikommen oder hinter Gittern bleiben sollten. Da die beiden jedoch als vorbildliche Sträflinge gelten, sollen sie gute Karten haben. Außerdem waren sie zum Zeitpunkt der Morde unter 26 Jahre alt – somit könnten sie direkt auf Bewährung freikommen. Ihr Anwalt glaubt, dass Lyle und Erik sogar bereits an Thanksgiving rauskommen könnten.