Patrick Stewart bricht Schweigen über gewalttätigen Vater
Der Schauspieler Patrick Stewart (84) hat in einer emotionalen Offenbarung über die schrecklichen Erfahrungen seiner Kindheit gesprochen. In der neuen ITV-Dokumentation "Her Majesty The Queen: Behind Closed Doors" berichtet er von der Gewalt, die er und sein Bruder Trevor zu Hause erleben hätten, als ihr Vater ihre Mutter regelmäßig misshandelte. "Es war entsetzlich", erzählt Patrick. "Ich schrie meinen Vater an, aufzuhören, aber er hörte nicht auf." Mit seiner Geschichte möchte er das Bewusstsein für häusliche Gewalt schärfen und anderen Betroffenen Mut machen.
Patrick, den meisten wohl bekannt als Jean-Luc Picard in Star Trek, erzählte, dass er und Trevor zu Experten darin geworden seien, die Stimmung im Hause zu deuten. "Wir saßen oft hinter der Tür und wussten genau, wann das Schreien in Gewalt umschlagen würde", erinnert sich der Schauspieler. In diesen Momenten hätten die Brüder versucht, ihre Mutter zu schützen, indem sie sich zwischen sie und den Vater stellten. "Meine Mutter flehte uns an: 'Ihr müsst mich nicht beschützen, mir geht es gut'", berichtet er weiter. Einmal sei sogar eine Nachbarin hereingekommen und habe seinen Vater konfrontiert: "Sie krempelte die Ärmel hoch und sagte: 'Komm schon, Al Stewart, leg dich mit mir an.'" Doch sein Vater tat ihr nichts und wich zurück.
Die Erfahrungen seiner Kindheit belasteten Patrick lange Zeit. Er fühlte sich schuldig und schämte sich für das, was in seiner Familie geschah. "Häusliche Gewalt war etwas, worüber niemand sprach", sagt er. Mit 17 Jahren verließ er das Elternhaus, um Schauspieler zu werden. Obwohl er später erfolgreich war und seiner Mutter anbot, ihr ein Haus zu kaufen, weigerte sie sich, ihren Mann zu verlassen. Sein Vater, ein Kriegsveteran, der nach dem Zweiten Weltkrieg traumatisiert nach Hause zurückkehrte, litt vermutlich an einer posttraumatischen Belastungsstörung, was sein Verhalten erklären könnte. Heute setzt sich Patrick aktiv gegen häusliche Gewalt ein und unterstützt Organisationen, die Betroffenen helfen.