Deutsche Olympiasiegerin Ilke Wyludda (†55) ist gestorben
Die Leichtathletik-Welt trauert um die Olympiasiegerin Ilke Wyludda, die im Alter von nur 55 Jahren verstorben ist. Die ehemalige Diskuswerferin, die 1996 im Zuge der Olympischen Spiele in Atlanta Gold gewann, erlag nach langer Krankheit ihren gesundheitlichen Problemen. Ihr Weggefährte Ralf Renk zeigte sich tief betroffen und erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: "Die Nachricht ist hart und furchtbar und macht mich fassungslos. Ilke war immer eine Kämpferin, hat aber ihren letzten Kampf leider viel zu früh verloren."
Ilke wurde am 28. März 1969 in Leipzig geboren und entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für die Leichtathletik. Bereits bei den Junioreneuropameisterschaften 1985 beeindruckte sie mit einem Doppelerfolg: Gold im Diskuswerfen und Silber im Kugelstoßen. Mit ihrer Körpergröße von 1,84 Metern und ihrem außergewöhnlichen Talent konzentrierte sie sich später vollständig auf den Diskuswurf. Ab 1989 dominierte sie in dieser Disziplin weltweit. Sie gewann 1990 und 1994 die Europameisterschaften und holte 1991 und 1995 den Vize-Weltmeistertitel. Ihren größten Triumph feierte sie 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta, als sie die Goldmedaille holte und sich damit endgültig in die Geschichtsbücher eintrug.
Nach einer Serie schwerer Verletzungen war sie jedoch gezwungen, ihre Karriere umzustellen und konzentrierte sich fortan auf eine berufliche Laufbahn im Gesundheitswesen. Sie arbeitete zunächst als Physiotherapeutin, bevor sie Medizin studierte und schließlich als Anästhesistin tätig war. Auch nach der Amputation ihres rechten Unterschenkels im Jahr 2010 gab Ilke den Sport nicht auf und glänzte bei den Paralympics, wo sie 2012 teilnahm und mehrere Medaillen gewann.