Kürzungen: "Pilcher"- und "Lindström"-Fans müssen stark sein
Die romantischen "Rosamunde Pilcher"-Filme, die seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des ZDF-Sonntagabendprogramms sind, werden in Zukunft seltener zu sehen sein. Wie die Bild berichtet, plant der Sender – statt bisher fünf Filme pro Jahr – nur noch zwei neue Pilcher-Filme für dieses Jahr. Ähnlich ergeht es den beliebten "Inga Lindström"-Produktionen. Stattdessen wird der Sonntagabend beim ZDF mit Formaten, die "erotisch prickelnd" sein sollen, ein modernes Update bekommen.
Hintergrund für die Programmänderung sind laut ZDF sowohl Sparmaßnahmen als auch der Wunsch, jüngere Zielgruppen anzusprechen. "Neben unseren traditionellen Marken wie 'Pilcher' und 'Lindström' führen wir auch neue Formate aus der 'Romantic Comedy'-Sparte ein", erklärte ein ZDF-Sprecher gegenüber dem Blatt. Bereits Ende Januar werde beispielsweise das neue Programm "Verhängnisvolle Leidenschaft" in der Mediathek veröffentlicht.
Die Pilcher-Filme haben eine lange Tradition im deutschen Fernsehen. Sie basieren auf den Romanen der britischen Schriftstellerin Rosamunde Pilcher (✝95), die im Jahr 2019 verstarb. Die Mischung aus malerischen Landschaften, zeitlosen Liebesgeschichten und emotionalen Wendungen hat die Reihe jahrelang zu einem Quotenhit gemacht. Während früher jedoch klassische heterosexuelle Paare die Geschichte dominierten, spiegelt der aktuelle Pilcher-Kosmos zunehmend die Vielfalt des modernen Lebens wider. Für den Produzenten Michael Smeaton, der seit 1993 rund 150 Produktionen umgesetzt hat, war das ein wichtiger Schritt: "Unsere Geschichten sind jetzt interessanter und tiefgründiger." Trotz moderner Elemente bleibt der Kern erhalten: Der sonntägliche Fernsehabend soll für die Zuschauer eine emotionale Flucht aus dem Alltag bieten – jetzt nur etwas mutiger und prickelnder als zuvor.
