Mitinsasse plaudert über die Zeit mit Luigi Mangione in Haft

Mitinsasse plaudert über die Zeit mit Luigi Mangione in Haft

- Carina Bukenberger
Lesezeit: 2 min

Luigi Mangione, der 26-jährige Verdächtige im Mordfall des UnitedHealthcare-CEOs Brian Thompson, sorgt nach wie vor für Gesprächsstoff – und das nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der Gefängnismauern. Seine erste Station im Gefängnissystem war die State Correctional Institution in Pennsylvania, wo er wegen der Schwere seines Verbrechens und seiner auffälligen Persönlichkeit schnell zum Gesprächsthema unter den Insassen wurde. Ein Mithäftling, der in der Nähe von Luigi untergebracht war, erinnerte sich jetzt im Rahmen einer Veröffentlichung des Prison Journalism Projects an seine ersten Eindrücke: "Er war im D-Block untergebracht, der früher für Todestraktinsassen genutzt wurde", erzählte er und fügte hinzu: "Er trug keine normale Gefängniskleidung, sondern einen sogenannten Schildkrötenanzug." Dabei handelt es sich um ein gepolstertes, einteiliges Kleidungsstück, das den Träger vor selbstverletzendem Verhalten schützen soll.

Doch es war nicht nur das ungewöhnliche Outfit, das Luigi in den Fokus des allgemeinen Interesses rückte. Jedes Mal, wenn er aus seiner Zelle eskortiert wurde, habe das Gefängnis die gesamte Abteilung abgeriegelt. "Ich habe hier schon lange nicht mehr so große Tumulte erlebt", berichtete der Insasse und fügte hinzu: "Es erinnerte mich an den Super Bowl 2018, als die Philadelphia Eagles gewonnen haben." Der Grund für den Aufruhr? Luigi war in den Medien stark präsent, was eine Kettenreaktion auszulösen schien: "Die Leute wollten wissen, was er gemacht hat. Sie wollten alles über ihn hören, selbst wenn die Wachen uns drohten, ins Loch zu kommen."

Trotz der Drohungen der Gefängnisleitung blieb die Neugier ungebrochen. Der Insasse berichtete weiter: "Selbst die Wachen behandelten Luigi anders. Sie wollten Geschichten, die sie ihren Freunden und Familien erzählen konnten. Der größte Kriminalfall des Landes – und wir waren alle Teil davon." So war es in diesem außergewöhnlichen Fall offenbar nicht nur der Druck des Systems, sondern auch die menschliche Gier nach Sensation, die das Gefängnisleben des 26-Jährigen maßgeblich prägte. "Egal wie seine Geschichte weitergeht, er ist jetzt für immer ein SCI [State Correctional Institution] Huntingdon-Alumni", erklärte der Mitinsasse – nicht ohne einen gewissen Anflug von Stolz. Nach seinen zehn Tagen in Pennsylvania wurde Luigi nach New York überstellt, wo er sich bis heute in Untersuchungshaft befindet.

Attentäter Luigi Mangione, 2024
Getty Images
Attentäter Luigi Mangione, 2024
Luigi Mangione im Dezember 2024 im Metropolitan Detention Center
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Luigi Mangione im Dezember 2024 im Metropolitan Detention Center
Was haltet ihr davon, dass populär gewordene Häftlinge wie Luigi von den Gefängniswachen anders behandelt werden?
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